MAGNETIC ISLAND
24. Okt 2017 in Australien
Magnetic Island ist eine paradiesische Insel an der Ostküste von Australien. In den zahllosen Buchten befinden sich traumhafte Sandstrände, die zum Verweilen einladen. Wer lieber aktiv sein möchte, der wandert entlang des „The Forts Walk“ und sieht dabei mit hoher Wahrscheinlichkeit Koalas.
Wer einen Mietwagen hat und Magnetic Island besucht, der stellt sich unweigerlich die Frage, ob er das Auto mit auf die Insel nimmt oder nicht. Wir haben uns ausgerechnet, dass die Kosten in unserem Fall gleich sind. Die Fähre mit Auto und ein Campingplatz sind in etwa gleich hoch wie die Fähre ohne Auto und eine feste Unterkunft. Praktischer für uns war es das Auto einfach mitzunehmen, damit wir all unser Gepäck dabei haben und wir uns keine Gedanken über das Fortkommen machen mussten.
Townsville biete sich für einen Großeinkauf an. Hier gibt es größere Supermärkte als auf Magnetic Island, die deutlich günstiger sind und eine vielfältigere Auswahl haben. Notfalls bekommt man die allermeisten Sachen auch auf Magnetic Island, wer keine Zeit hat in Townsville einzukaufen, muss sich daher keine Sorgen machen.
Durch die Nähe der Fährterminals zum Stadtzentrum bietet es sich ebenfalls an, einen kurzen Abstecher zum „The Strand“ zu machen. Über drei Kilometer zieht sich die Straße entlang der Küste. Zum Meer hin befindet sich ein mit Palmen gesäumter Sandstrand, während auf der anderen Seite Restaurants und Cafés liegen. Wir haben uns in einem Eiscafé eine große Portion Eis gegönnt und mussten uns dann beeilen pünktliche zur Fähre zu kommen.
Die Überfahrt von Townsville auf Magnetic Island haben wir mit der Autofähre von Fantasea Cruising Magnetic Ferry unternommen. Das Terminal liegt nahe dem Stadtzentrum von Townsville auf der östlichen Seite des Ross Creek. Der Hinweis sollte unbedingt beachtet werden, denn auf der anderen Seite gibt es ebenfalls ein Fährterminal eines anderen Anbieters.
Fährfahrt von Townsville nach Magnetic Island
Das Ziel auf Magnetic Island ist für alle Fähren die Nelly Bay. Hier befindet sich das Fährterminal und es gibt einen vergleichsweise großen Supermarkt und ausreichend Parkplätze. Nach dem Verlassen der Fähre haben wir uns direkt auf den Weg zur Nordseite der Insel gemacht. Dort lag der Campingplatz unserer Unterkunft, dem Bungalow Bay Koala Village.
Das Bungalow Bay Koala Village ist primär auf Backpacker ausgerichtet. Es gibt einen kleinen Kochbereich für alle, die sich selber verpflegen wollen. Wer das nicht will, für den gibt es die Möglichkeit Pizza zu bestellen. Die kulinarischen Erwartungen sollten nicht zu hoch liegen, da an der Bar nur fertige Tiefkühlpizzen im Ofen gebacken werden. Was die Unterkunft so besonders macht, ist der kleine Koala Park auf der Anlage. Es gibt Eidechsen, Geckos, Krokodile und natürlich Koalas zu bestaunen. Gegen eine extra Gebühr von 18$ dürfen die Koalas auf den Arm genommen werden.
Am ersten Abend haben wir die Geoffrey Bay besucht, die für die Felskängurus bekannt ist. Am östlichen Ufer befindet sich der Armand Way an dessen Ende ein Parkplatz ist. Die Kängurus versammeln sich hier jeden Abend zum Sonnenuntergang. Wir waren wohl etwas zu früh dran und sind zunächst den kleinen Weg durch die Felsen gelaufen. Als wir nach wenigen Minuten zurückkamen, war bereits das erste Felskänguru zu sehen. Nach und nach folgten immer mehr Kängurus und hüpften auf den Felsen entlang oder versuchten den Touristen auf dem Parkplatz Futter zu entlocken.
Felsdurchgang an der Geoffrey Bay
Felskänguru mit Baby
Känguruhs versteckt in einer Felsspalte
Am Ostufer der Horseshoe Bay beginnt ein kleiner Pfad, von dem aus ein Rundweg startet. Der Rundweg führt an allen Buchten dieses Teils der Insel entlang. Die erste Bucht, die wir erreichen, ist die Balding Bay, die von beiden Seiten von Felsen abgegrenzt ist. Zu dieser Bucht führt ausschließlich der schmale Pfad und es gibt keinen Zugang für Autos. Darum herrscht hier eine herrliche Ruhe an dieser schönen Bucht.
Sandstrand an der Horseshoe Bay
Segelboote am Strand
Idyllisch gelegene Balding Bay
Der Weg zum Strand
Sandstrand an der Balding Bay
Als Nächstes kam die Radical Bay in den Blick und zeigte sich direkt von ihrer schönsten Seite. Der Wanderweg läuft direkt auf eine Ansammlung von Palmen zu, hinter den sich der Sandstrand und das türkisblaue Meer erstrecken. Wir kamen genau zur richtigen Tageszeit an für eine Mittagspause in dieser traumhaften Kulisse. Im Schatten eines Baumes mit der frischen Brise vom Meer war die Mittagshitze gut auszuhalten. Uns hat erstaunt, wie wenig an diesem Strand los war, denn trotz der Straße waren auf dem Parkplatz nur wenige Autos vorzufinden.
Paradiesische Palmen an der Radical Bay
Palmen mit dem Strand und Meer im Hintergrund
Würgefeige an der Radical Bay
Segelboot im Hintergrund des Strandes
Strand der Radical Bay
Nicht weit entfernt von der Radical Bay liegt die Florence Bay. Im direkten Vergleich zu den vorherigen Buchten bietet die Florence Bay einen weniger imposanten Eindruck. Das liegt aber eher an der Schönheit der anderen Buchten. Wir haben uns es uns hier kurze Zeit gemütlich gemacht und versucht zu Schnorcheln. Wir mussten schnell feststellen, dass das Wasser dazu zu aufgewühlt war und die Sichtweite Unterwasser zu gering war.
Segelboot in der Florence Bay
Sandstrand an der Florence Bay
Ein Stück weiter südlich liegt ein Aussichtspunkt direkt an der Radical Bay Road, von wo die Arthur Bay zu sehen ist. Von hier oben zeigt sich die türkisblaue Farbe des Wassers nochmal mit mehr Kontrast. Im Hintergrund ist an klaren Tagen Townsville und das australische Festland zu erkennen.
Arthur Bay vom höher gelegenden Aussichtspunkt
Am Ende unserer Wanderung gelangten wir an den „The Forts Walk“. Diesen sind wir einen kurzen Abschnitt hineingewandert und wollten am folgenden Tag den ganzen Weg ablaufen. Der Wanderweg ist dafür berüchtigt, dass es hier viele Koalas gibt, die es sich auf den Bäumen entlang des Weges gemütlich machen. Tatsächlich hatten wir bereits nach kurzer Zeit Glück. Auf einem Baum direkt am Wegesrand saß ein Koala. Bei genauerem hinschauen entdeckten wir ein Baby, das sich im Fell seiner Mutter festklammert. Nach einer Weile machte sich das Baby alleine auf eine Entdeckungstour in den Baumwipfel.
Wir hätten Stunden damit verbringen können dem kleinen Koala-Baby beim Klettern zuzuschauen. Der kleine Koala war im Gegensatz zu seiner Mutter sehr aktiv und kletterte auf eine tollpatschige Art durch das Geäst. Am Ende ging es zurück ins kuschelige Fell der Mutter. Für uns war das ein fantastischer Vorgeschmack auf den kommenden Tag, wo wir den Forts Walk komplett entlangwandern wollten.
Koala Baby am The Forts Walk
Nahaufnahme vom Koala Baby
Koala Baby greift nach einem Ast
Koala Baby klettert tappsig durch den Baum
Nach der Klettertour geht es zurück zur Mutter
Früh am nächsten Morgen waren wir wieder am „The Forts Walk“. Diesmal sind wir den ganzen Rundweg gegangen und haben das eigentliche Ziel des Weges gesehen, die Ruinen der Geschützanlage aus dem 2. Weltkrieg. Auf kleinen Tafeln ist die ursprüngliche Nutzung der einzelnen Gebäude beschrieben und es wird der geschichtliche Hintergrund dieser Geschützanlage erklärt.
Unser Ziel war natürlich wieder die Sichtung von Koalas. Hier auf Magnetic Island gibt es eine vergleichsweise hohe Population von Koalas, sodass die Chancen hoch sind Koalas zu sehen. Wir hatten wieder Glück und sogar mehrere Koalas entlang des Weges gesehen. Für die Koalas scheint das Leben ausschließlich aus Schlaf zu bestehen. Die Astgabeln sollten besonders im Auge behalten werden, da das die bevorzugten Schlafstellen der Koalas zu sein scheinen. Einigen Koalas reicht ein blanker Ast und dann werden dort alle viere von sich gestreckt. Das sieht immer sehr entspannt aus, wie die Koalas in den Bäumen hängen.
Die Koalas lassen sich von uns nicht stören und es ist kein Problem bis auf wenige Meter an die Tiere heranzukommen. Zu Dicht sollte man den Koalas nicht kommen, da die Tiere scharfe Krallen haben und diese notfalls einsetzen, wenn sie sich bedroht fühlen.
Bunter Papagei am Campingplatz
Koala chillt am Forts Walk auf einem Ast
Nahaufnahme von einem Koala
Koala schläft an einem Ast geklammert
Ein beliebter Platz von Koalas sind Astgabelungen
Koala klettert den Baum hoch
Wir waren von Magnetic Island positiv überrascht und hätten gerne mehr Zeit auf der Insel verbracht. Zwei Übernachtungen sind das absolute Minimum für Magnetic Island, besser wäre es drei Übernachtungen einzuplanen und dann zwei volle Tage auf der Insel zu haben. Uns fehlte die Zeit, um an den fantastischen Orten eine längere Zeit zu verweilen und einfach die Ruhe zu genießen.