AWAAWAPUHI TRAIL
20. Nov 2019 in Hawaii
Einsame Pfade führen uns durch die dichten Wälder entlang des Awa'awapuhi Trails. Erst am Ende lichtet sich die Vegetation und gibt den imposanten Aussichten auf die Na Pali Küste frei. Auf schmalen Pfaden geht es unmittelbar an den senkrecht abfallenden Schluchten entlang.
Wir haben für heute Mittag einen Helikopter Flug über Kauai gebucht. Um den restlichen Tag dennoch auszunutzen, haben wir uns bereits früh morgens um 6 Uhr auf den Weg zum Waimea Canyon gemacht. Dort haben wir am Vortag von anderen Wanderern den Awa'awapuhi Trail empfohlen bekommen.
Schild am Startpunkt des Awa'awapuhi Trail
Nach der langen Autofahrt stehen wir um halb acht startbereit am Trail. Die Sonne ist bereits aufgegangen und zumindest ist es hell. Die Temperaturen sind an diesem Morgen für hawaiianische Verhältnisse mit unter 20 Grad sehr frisch, aber ideal zum Wandern. Trotzdem ziehen wir uns für Hawaii erstaunlich dick an und starten den Trail in Regenjacken.
Bereits um 6 Uhr sind schon einige Autos auf dem Parkplatz
Der Wanderweg des Awaawapuhi Trail ist noch nass vom nächtlichen Regen
Die Regenfälle der Nacht sind auf dem Parkplatz gut zu erkennen, denn ganze Areale stehen voll mit Wasser. Auf dem Awa'awapuhi Trail sind die Wanderwege dementsprechend matschig. Immer wieder stehen Pfützen auf dem Weg, denen wir ausweichen müssen und schon nach kurzer Zeit sind unsere Schuhe vom Schlamm bedeckt.
Los geht es in einem dicht gewachsenen Regenwald
Immer wieder müssen wir Schlammpfützen umgehen
Die erste Etappe verläuft durch Regenwälder. Durch die hohe Luftfeuchtigkeit und den ausgiebigen Regenfällen am Vortag fallen immer wieder Tropfen von den Blättern der Bäume auf uns nieder. Das erste Mal sind daher die Regenjacken angebracht. Die Wanderung ist ansonsten unbeschwerlich. Der Weg führt uns mit einem gemächlichen Gefälle immer weiter näher an die Na Pali Küste.
Je weiter wir wandern, desto mehr lichtet sich der Wald
Nach und nach lichtet sich der Wald und der Weg wird beidseits von Farn gesäumt. Der Farn fasziniert uns immer wieder aufs Neue. Wir beginnen damit nach den für Farn typischen aufgerollten Blättern Ausschau zu halten.
Auf weiten Teilen des Awaawapuhi Trail wächst Farn
Oft wächst der Farn beidseits des Wanderweges
Wer genau schaut, der kann wunderschöne Spiralen im Farn entdecken
Als besonders schön stellt sich das letzte Drittel des Awa'awapuhi Trails heraus. Die Vegetation lichtet sich weiter und gibt immer wieder Blicke auf die umliegenden Berghänge und die bewaldeten Ebenen frei. Durch die fortgeschrittene Tageszeit und den aufklarenden Himmel zeigt sich jetzt auch die Sonne vermehrt. Schnell entledigen wir uns unseren Jacken, die im Laufe der Wanderung deutlich zu warm geworden sind.
Langsam bahnt sich die Sonne den Weg durch die Wolken
Auch die Vegetation lichtet sich ab jetzt immer stärker
Dadurch gibt der Wanderweg die ersten Aussichten frei
Das Ziel der Wanderung kündigt sich mit dem immer lichter werdenden Wald an. Zu guter Letzt geht es durch mannshohe Gräser, die wieder einmal ein ganz neues Erlebnis bietet. Anschließend sehen wir die steil abfallenden Klippen der Na Pali Küste vor uns liegen. Hier treffen wir zum ersten Mal auf andere Wanderer, die sich in den Sonnenstrahlen wärmen und nach der langen Wanderung ihr verdientes Frühstück einnehmen.
In der Ferne ist das Wasser des Pazifiks zu erkennen
Sonst prägen bewaldete Ebenen das Bild entlang des Awaawapuhi Trails
Mit Blick auf die Na Pali Küste gibt es eine größere Ebene, auf der wir uns problemlos aufhalten können und die erste Aussicht genießen können. Weiter geht es dann auf einem kleinen Pfad, der an beiden Seiten von tiefen Schluchten flankiert wird, an denen es hunderte Meter senkrecht in die Tiefe geht. Um mehr Sicherheit zu haben, lassen wir unsere Rucksäcke weiter oben liegen und begeben uns ohne Gepäck auf die letzten Meter des Awa'awapuhi Trails.
Eingerahmt von hohen Gräsern geht es zum Ziel der Wanderung
Dort eröffnet sich uns eine atemberaubende Aussicht auf die Na Pali Küste
Dies ist mit Sicherheit der spannendste Bereich des Awa'awapuhi Trails. Wir haben atemberaubende Aussichten auf den Pazifik und die zu beiden Seiten verlaufende Na Pali Küste. Trotz der unbeschreiblichen Aussicht passen wir höllisch auf keinen falschen Schritt zu machen. Denn der Wanderweg hat sich zu einem 30 Zentimeter breiten Pfad verjüngt und bietet keine Sicherheiten vor dem Absturz in die tiefen Schluchten. Wir machen uns sehr vorsichtig auf den Weg die letzten Meter zurückzulegen und versuchen aus unserem Kopf zu verdrängen, dass es neben uns hunderte Meter in die Tiefe geht.
Extreme Vorsicht ist auf den letzten Metern geboten
Über einen schmalen Pfad geht es über die Berghänge
Auf beiden Seiten geht es senkrecht tief in die Schluchten hinein
Leider haben wir aus Zeitgründen keine Zeit lange an diesem beeindruckenden Ort zu verbringen und müssen uns zeitnah auf den Rückweg machen. Der Hinweg ging immer gemächlich den Berg hinab, was für den Rückweg bedeutet, dass es in zumeist bergauf geht. Der Rückweg stellt sich als weniger anstrengend heraus als befürchtet und wir kommen früher als erwartet wieder bei dem Startpunkt des Awa'awapuhi Trail an.
Auf dem Rückweg zeigt sich uns ein strahlend blauer Himmel
Der Awa'awapuhi Trail hat uns sehr gefallen und war die ideale Wanderung für diesen Tag. Wer weniger Zeit hat, dem sei der Pihea Trail empfohlen. Dieser befindet sich am Ende des Waimea Canyons und bietet bereits auf den ersten Metern eindrucksvolle Aussichten, wohingegen der Awa'awapuhi Trail erst ganz am Ende seine volle Schönheit offenbart.