TEIDE NATIONALPARK
04. Jun 2019 in Teneriffa
Die Kanarische Insel wird von dem 3718 m hohen Vulkan Teide dominiert. Mit einem vielfältigen Angebot an Aussichtspunkten und sowohl kurzen als auch längeren Wanderungen kann man im Teide Nationalpark gut einen ganzen Tag verbringen, ohne das Langeweile aufkommt.
Auf Teneriffa war das Highlight für uns auf jeden Fall der Vulkan Teide und die umgebende Caldera Las Cañadas. Bereits beim Anflug auf Teneriffa können wir den imposanten Vulkan deutlich zwischen den Wolken ausmachen und dadurch die Insel Teneriffa neben den anderen Kanarischen Inseln richtig zuordnen.
Für die Anfahrt zum Teide Nationalpark sollte ausreichend Zeit eingeplant werden. Wir starten beispielsweise in Puerto de la Cruz auf Meereshöhe und müssen uns mühsam über die Serpentinen der Bergstraßen auf 2000 Meter hoch schlängeln.
Immerhin findet die Anfahrt bereits in einem herrlichen Ambiente statt. Wir haben immer wieder die Gelegenheit an Aussichtspunkten zu halten und hinunter auf den Atlantischen Ozean zu schauen. Dadurch sind die eineinhalb Stunden ganz gut auszuhalten, die wir zum Teide Nationalpark benötigen.
Der Aussichtspunkt Mataznos auf dem Weg zum Teide Nationalpark
Im äußeren Krater angekommen verändert sich das Landschaftsbild schlagartig und es erscheint uns wie eine andere Welt. Von den vorher an beiden Straßenseiten aufragenden Bäumen ist hier oben nichts mehr zu sehen. Stattdessen liegt eine öde und karge Wüstenlandschaft beidseits der Landstraße TF-21.
Unser erster Stopp am Parkplatz vom Minas de San Jose
An beiden Seiten der Straße liegen hier öde Vulkanlandschaften
Am Minas de San Jose machen wir unseren ersten Stopp in einer scheinbaren Mondlandschaft, in der die verschiedenen Gesteine seltsame Formen geschaffen haben. Große ebene Flächen wechseln sich mit scharf aufragenden Felsen ab. Hinter uns befinden sich die Flanken des Teide, die noch weitere 1000 Meter in die Höhe ragen. An einigen Stellen können wir den vulkanischen Ursprung des Teide gut erkennen. Die Lava sieht dort aus wie gerade erst erkaltet.
Nur selten schaffen es Pflanzen sich in dieser Einöde zu entwickeln
Weite Teile der Umgebung bestehen daher aus kahlen Sandwüsten
Dieses Lavagestein sieht hingegen aus wie gerade erst ausgekühlt
Am nachfolgenden Parkplatz Tabonal Negro haben wir wieder eine tolle Aussicht über die vulkanische Landschaft. Hier befinden sich ebenfalls zahlreiche der absonderlichen Wildprets Natternköpfe, die nur auf den Kanarischen Inseln endemisch sind. Mit ihrem Blütenstamm, der bis zu zwei Metern in die Höhe ragt, sehen die Wildprets Natternköpfe aus wie kleine Tannenbäume mit Weihnachtsschmuck in Form von vielen kleinen Blüten.
Am Tabonal Negro erkennen wir die unterschiedlichen Gesteinsschichten
Man erkennt förmlich wie sich die glühende Lava ins Tal geschoben hat
Den absonderlichen Wildprets Natternköpfen scheints zu gefallen
Die Wildprets Natternköpfe kommen nur im subalpinen Bereich vor und sind daher auf Teneriffa vorwiegend in den Cañadas del Teide anzufinden. Alleine diese wunderbaren Pflanzen haben den Besuch des Teide Nationalparks zu einem lohnenswerten Ausflug gemacht.
Mit dem Frühling haben wir genau den richtigen Zeitpunkt gewählt, da die Wildprets Natterköpfe um diese Jahreszeit in den Monaten zwischen Mai und August in der Blüte stehen. Am grünen Blütenstamm blühen dann unzählige kleine Blüten auf, die scheinbar den ganzen Blütenstand in eine einzige rosa-rote Blüte verwandeln.
Die Blütenstämme ragen bis zu 2 Meter empor
Die Wildprets Natternköpfe sehen dabei aus wie kleine Weihnachtsbäume
Vom Tabonal Negro können wir die Bergstation der Seilbahn auf dem Teide erkennen
Unmittelbar hinter dem Tabonal Negro liegt die Seilbahn, die fast bis zur Spitze des Pico del Teide führt. Wer ganz auf die Spitze möchte, der muss beachten, dass dafür eine Genehmigung erforderlich ist. Wir haben unsere Reise zu spät geplant und daher waren die Genehmigungen bereits vergeben. Wir haben daher auch keinen Grund gesehen, mit der Seilbahn höher auf den Vulkankegel hinauf zu fahren und uns lieber mit tieferliegenden Bereichen des Teide Nationalparks begnügt.
Kurz darauf kommt die Talstation der Seilbahn in Sicht
Um die Seilbahn zum Pico del Teide liegen einige kleinere Parkplätze. Zur Mittagszeit sind fast alle Parkplätze belegt von Besuchern, die mit der Seilbahn auf den Gipfel fahren wollen. Später lichten sich die Parkplätze und es ist wieder einfacher einen freien Parkplatz zu bekommen.
Gegenüber der Seilbahn finden wir eine Ebene vor, in der verschiedene geologische Bereiche aufeinander treffen. Das führt zu einem sehr bunten Schauspiel in der ansonsten kargen Landschaft. Es trifft grauer Schotter zunächst auf grüne Flächen, die mit allerlei kleinen Büschen bewachsen sind. Im Hintergrund trifft dann die rostrote Farbe eines erkalteten Lavastroms auf den gelben Sand der aufgeschobenen Erde.
Wiedermal zeigt sich die farbliche Vielfalt des Teide Nationalparks
Das leuchtende Gelb der Besenrauke sorgt für weitere Farbtupfer
Unser eigentliches Ziel des Tages waren die Roques de García. Die erkaltete Lava hat hier einige bizarre Felsformationen hinterlassen, insbesondere den Vulkanschlot La Catedral. Mitsamt der Umgebung vulkanischer Lavafelder war die Wanderung um die Roques de García ein Höhepunkt im Teide Nationalpark.
Etwas weiter die TF-21 entlang befindet sich ein Aussichtspunkt mit Blick auf die Ucanca Ebene mit gut sichtbaren Lavafeldern. Entlang der Straße befindet sich ein sonderbarer Lavastrom in grünlicher Farbe.
Grünliche verfärbte Lava entlang der Straße
Aussicht auf die Ucanca Ebene
Am Boden der Ucanca Ebene liegt der Aussichtspunkt Llano de Ucanca. Von diesem Aussichtspunkt zeigt sich der Pico del Teide mit dem davor liegenden Vulkanschlot La Catedral und den dazwischenliegenden Roques de García.
Der Mirador Llano de Ucanca mit einer gelben Besenrauke im Vordergrund
An der Abzweigung zwischen der TF-21 und der TF-38 liegt ein kleiner Parkplatz direkt an der Boca Tauce. Dies ist ein Geröllfeld, das mit kleinen Wegen versehen ist. Die Gesteinsbrocken der erkalteten Lava sind hier sehr scharfkantig, weswegen es empfehlenswert ist die angelegten Pfade zu nutzen. Mit dem Vulkankegel des Teide immer im Blick ist es angenehm hier ein wenig die Beine zu vertreten.
An der Abzweigung zur TF-38 liegt das Lavafeld Boca Tauce
Die spizen Lavafelsen türmen sich hier auf
Für das Schuhwerk ist es empfehlenswert die angelegten Pfade zu nutzen
Weiter nördlich befinden sich eine Reihe weiterer Aussichtspunkte auf den Vulkan Teide. Je weiter wir in den Norden gelangen, desto stärker ist die Region mit Kiefern bewachsen. Die frühlingshaft grünen Kieferpflanzen kommen auf der schwarzen Vulkanasche besonders gut zur Geltung. Eine schöne Wanderung durch die Kiefernwälder kann am Vulkan Cinyero unternommen werden.
Eine herrliche Aussicht auf den Teide haben wir vom Mirador de Chio
Am Mirador de los Poleos ist das andere Ende von Teneriffa beinahe erreicht. Der Atlantische Ozean ist von hier wieder zu sehen und bei guter Sicht zeigt sich die Nachbarinsel La Gomera. Für uns war dieser Aussichtspunkt der Umkehrpunkt.
Je weiter wir in den Westen fahren desto bewaldeter wird es
Überall scheinen hier die kanarischen Kiefern aus dem Boden zu sprießen
Am Ende sehen wir vom Mirador de los Poleos die Insel La Gomera
Unser Fazit vom Teide Nationalpark ist sehr positiv. Bei schönstem Sonnenscheinwetter hatten wir die Möglichkeit einige Wanderungen zu unternehmen und haben fast jeden Aussichtspunkt mitgenommen, der sich entlang der Bergstraßen befindet. Auf jeden Fall sollte man sich einen ganzen Tag Zeitnehmen, da allein die Anfahrt auf den engen Bergstraßen einige Zeit in Anspruch nimmt. Wer sich die Zeit nimmt, wird zur Belohnung mit einer herrlichen Vulkanlandschaft und den wunderschönen Bergpflanzen Teneriffas belohnt.