CHINYERO
04. Jun 2019 in Teneriffa
Die Wanderung um den Chinyero ist eine willkommene Abwechslung zu den übrigen Wanderungen im Teide Nationalpark. Meist geht es durch die frühlingshaften kanarischen Kiefernwälder, die mit ihrem satten Grün einen fantastischen Kontrast zum schwarzen Lavagestein bilden.
Eine Herausforderung ist gleich zu Beginn der Wanderung zu meistern, und zwar den Startpunkt zu finden. Wir hatten uns zum Glück aufgeschrieben, dass die Wanderung bei Kilometer 15 an der TF-38 beginnt. Sonst hätten wir es sicherlich nicht geschafft den Weg zu finden oder auch gar nicht erst versucht.
An dieser gesperrten Straße haben wir unser Auto abgestellt
Einzig ein kleines Schild an der TF-38 weist darauf hin, dass sich der Chinyero hier befindet. Der Vulkan ist dabei gar nicht von der Hauptstraße einsehbar. Einen richtigen Parkplatz gibt es hier nicht oder wir haben ihn einfach nicht finden können. Jedenfalls haben wir unser Auto vor der Absperrung an der Straße abgestellt und sind dann der gesperrten Straße in den Kiefernwald gefolgt.
Die Straße führte anschließend durch ein Lavafeld in den Kiefernwald
Auf diesem Lavaberg gedeihen Kiefern ebenfalls gut
Bereits nach wenigen Metern sind wir in einer anderen Welt. Die kanarischen Kiefern verdichten sich immer mehr zu einem Wald und erstrahlen in einem frühlingshaft satten Grün. Wir befinden uns allerdings immer noch auf der Straße und sind uns weiter nicht sicher, ob wir uns tatsächlich auf dem richtigen Weg befinden.
Abzweigender Weg von der gesperten Straße, den wir nicht gegangen sind
Je weiter wir gehen, desto dichter wird die Kiefernwald
Am Rand sind noch viele jüngere Kiefernbäume
Die sich jedoch immer weiter zu einer grünen Wand entwickeln
Erst nachdem sich der Feldweg aufgabelt sehen wir in einer Richtung die orange-weiße Markierung des Wanderwegs auf einem Stein. Frohen Mutes folgen wir jetzt einem kleinen Pfad durch den Kiefernwald, dessen Boden beinahe vollständig von den Nadeln der Kiefern bedeckt ist. Der Geruch der Luft wird ebenfalls von den Kiefern bestimmt und sorgt für ein angenehm frühlingshaftes Empfinden.
Der orange-weiß markierte Stein zeigt uns den Chinyero Wanderweg an
Wir folgen dem Wanderweg weiter durch die kanarische Kiefernwälder
Die Kiefernnadeln bedecken in einigen Bereichen den gesamten Erdboden
Nachdem wir immer höher eine Bergflanke hinauf wandern, können wir schließlich zwischen den Wipfeln der kanarischen Kiefern den ersten Blick auf den Vulkan Chinyero werfen. Der Chinyero ist zuletzt im November 1909 ausgebrochen und damit der jüngste Vulkan Teneriffas.
Die satt grünen Kiefern bilden farblich einen fantastischen Kontrast zur schwarzen Lava
Auf dem Chinyero kommt noch eine rötliche Färbung des Gesteins dazu
Mit einer Höhe von nur 60 Metern ist der Schlackenkegel der Chinyero nicht besonders beeindruckend, insbesondere bei dem deutlich höheren Pico del Teide, der in direkter Nachbarschaft steht. Trotzdem hat der Chinyero durch sein junges Alter einen besonderen Reiz, da er im Gegensatz zum Pico del Teide in tief schwarzer Farbe mit einigen rötlichen Verfärbungen daherkommt.
Wir folgen dem Weg zu einer Lichtung, von wo wir den Krater besser erkennen können. Hier scheint die Mitte des Rundweges zu sein, denn beide Schilder zeigen die gleiche Entfernung an. Wir verlassen an dieser Stelle unwissentlich den eigentlichen Wanderweg und folgen wieder einem Feldweg. Ein aufgemaltes orange-weißes Kreuz auf einem der Lavasteine hat uns in die Irre geführt.
Das kräftige Schwarz des Chinyero zeigt seine junge Geschichte
Zuletzt ist der Vulkan im Jahr 1909 ausgebrochen
Auf einer Lichtung haben wir die Hälfte der Wanderung geschafft
Da die Straße ins Innere des Rundweges führt, ist es uns egal gewesen, ob dies nun der Wanderweg ist oder nicht. In jedem Fall sollte uns der Weg zurück führen und tatsächlich sind wir über den Feldweg exakt an unserem Parkplatz angekommen und mussten keinen Umweg in Kauf nehmen.
Die Straße führt uns wieder tief in den Kiefernwald
Wo immer wieder Blüten der Kiefern zu entdecken sind
Die Hohen Kiefern werfen ihren Schatten auf den Wanderweg
Was in der Mittagshitze sehr willkommen ist
Wir haben die Wanderung sehr genossen. Im Gegensatz zu einigen anderen Wanderungen im Teide Nationalpark haben wir hier nur einen anderen Wanderer gesehen und konnten ansonsten die völlige Ruhe der Natur genießen.
Wer sich entscheidet diesen Weg zu gehen, der sollte sich vorher besser erkundigen als wir es getan haben. Wir sind davon ausgegangen, dass der Wanderweg am Parkplatz ausgeschildert ist und es dort ebenfalls eine Übersichtskarte gibt. Das war leider nicht der Fall und wir waren uns deswegen nie ganz klar, ob wir richtig sind.