ROQUES DE GARCIA
04. Jun 2019 in Teneriffa
Die berühmte Felsformation gilt als eins der Wahrzeichen der Insel Teneriffa und bietet sich für Wanderungen an. Die 1,5 Stunden lange Wanderung Nummer 3 führt durch eine bizarre Felslandschaft, an dem Schlot La Catedral vorbei, um die Roques de García herum.
Gegen kurz nach 11 Uhr verlassen wir die TF-21 und biegen auf den Parkplatz der Roques de García. Der Parkplatz ist vergleichsweise leer und die vielen Touristen stammen vorwiegend von den großen Reisebussen, die in Reih und Glied auf dem Parkplatz stehen. Wir können unseren kleinen Fiat 500 ohne Probleme weit vorne auf dem Parkplatz parken.

Um die Mittagszit war viel los an den Roques de García
Die Umgebung ist besonders im Frühling herrlich. Bereits direkt am Parkplatz erwartet uns eine Teide Besenrauke in voller Blüte. Mit ihren wunderbaren gelben Blüten sticht die Besenrauke als ein bunter Farbtupfer aus dem ansonsten kargen Gelände hinaus. Im Hintergrund sind bereits die Felsen der Roques de Garcia zu erkennen.

Der Frühling lässt die Blüten der Gelben Besenrauke erblühen

Im Hintergrund sieht man den hohen Vulkankegel des Pico del Teide
Gerade am Anfang im Bereich des Parkplatzes versammeln sich viele Besucher, kommen aber meist nicht weiter als bis zu dem vorderen Aussichtspunkt La Ruleta. Das liegt unserer Vermutung nach daran, dass die vielen Besucher mit Bus nicht ausreichend Zeit für längere Wanderungen mitbringen und daher den Bereich um den Parkplatz nicht verlassen.
Aber auch der Bereich um den Parkplatz bietet viel zu sehen, sodass es sich auch für eine Busreise lohnt bei den Roques de Garcia vorbeizuschauen. Direkt am Parkplatz ragen einige obskure Felsen gen Himmel. Besonders eindrucksvoll ist der Roque Cinchado der auch den Namen Finger Gottes trägt. Der Fels ragt in der Tat wie ein Finger empor, mit seinem dünnen Socket und dem dickeren Kopf. Immer wieder erstaunlich was für Formen die Natur hervorbringt.

Skurille Felsformationen der Roques de Garcia vor dem Pico de la Teide

Der Felsen Cinchado, der auch Finger Gottes genannt wird

Hier noch einmal vor dem Vulkankegel des Pico del Teide
Nur wenige Schritte vom Parkplatz entfernt entdecken wir die erste Wildprets Natternkopf. Diese exotische Pflanze blüht in der Regel zwischen Mai und August. Die Besonderheit dieser Pflanze ist der bis zu drei Meter hohe Blütenstand, der kegelförmig in den Himmel ragt und mit unzähligen kleinen Blüten besetzt ist.
Die Blüten der Natternköpfe haben eine rötliche Färbung. Um die Roques de Garcia haben wir an mehreren Stellen Wildprets Natternköpfe angetroffen und uns jedes Mal über den hübschen Anblick gefreut.

Teneriffas schönste Pflanze ist sicherlich der Wildprets Natternkopf

Die Blütenstände des Natternkopfs können eine Höhe von bis zu drei Metern erreichen

Weiter geht es auf dem Wanderweg den Berg empor
Der gut ausgebaute Wanderweg führt uns zunächst mit wenig Steigung an den Felsen der Roques de García vorbei. Eingerahmt wird der Weg dabei von kleinen Sträuchern, wo wir immer wieder Eidechsen hineinverschwinden sehen, die sich zuvor auf den warmen Steinen aufgewärmt haben.
Ab jetzt treffen wir nur noch wenige Wanderer, die wie wir den Rundweg S-3 laufen. Ansonsten sind wir die meiste Zeit alleine unterwegs und können die Ruhe der Natur genießen. Die einzigen Geräusche, die zu uns dringen, sind, das Summen der Bienen in den Blüten der Sträucher und das Zwitschern der Vögel. Bei dem Andrang auf die Parkplätze rum um die Seilbahn haben wir nicht mit so viel Ruhe und Einsamkeit gerechnet.

Die Wanderwege im Teide Nationalpark waren sehr gut ausgebaut

Die einzige Abzweigung war mit einem Wegweiser markiert

Oftmals führt der Wanderweg durch die karge Vulkanlandschaft
Vom nördlichen Ende der Felsen haben wir immer wieder eine herrliche Aussicht auf den Pico del Teide. Immer wieder bleiben wir stehen und betrachten den imposanten Vulkankegel des Pico del Teide, der von hier noch weitere 1632 Meter in die Höhe ragt. Immerhin ist der Pico del Teide mit 3718 Metern die höchste Erhebung auf spanischem Staatsgebiet und zählt zudem als dritter höchster Inselvulkan. Dabei wird eine Höhe von 7000 Metern angegeben, gemessen vom Meeresboden.

Der 3718 Meter hohe Vulkan Pico de la Teide ist immer zu sehen
Etwas weiter beeindruckt uns die Aussicht auf den Felsen La Catedral. Dieser ehemalige Vulkanschlot ragt wie ein Fremdkörper aus der Caldera Las Cañadas hinaus. Neben dem Vulkanschlot erkennen wir von hier oben genau wie weit die Lava bei dem letzten Ausbruch des Teide geflossen ist. Die erkalteten dunkelroten Lavaströme ziehen sich bis weit in die Caldera hinein.

Weiter geht es zum nächsten Aussichtspunkt

Von dort sehen wir den Vulkanschlot La Catedral emporragen

Im Hintergrund sind die erloschenen Lavaströme zu erkennen
Bei dem Abstieg zum Fuße des La Catedral kommen wir immer wieder an den exotischen Wildprets Natternköpfen vorbei. Mit jedem Schritt näher an die Felsen der La Catedral werden diese imposanter. Als wir schließlich das Tal erreicht haben wir uns erst die gewaltige Höhe des Felsens klar.

Wiedermal ein Teide Natterkopf mit seinen unzähligen roten Blüten

Im Hintergrund rückt der Felsen La Catedral immer näher
Außerdem können wir von der nahen Entfernung die unwirklichen Strukturen der Felsen erkennen. Der Felsen sieht aus wie aus vielen kleinen Felsbrocken zusammengesetzt. Wie ein Wunder scheinen die Steine dennoch zusammenzuhalten, obwohl es viele große Risse zwischen den einzelnen Steinen zu geben scheint.

Auf diesem Bild ist die volle Größe des Vulkanschlots La Catedral zu erkennen

Unglaublich das die zerklüfteten Felsen zusammenhalten
Zu guter Letzt steht uns noch ein anstrengender Anstieg bevor, da die östliche Ebene gute 150 Meter über der westlichen liegt und sich dort der Parkplatz befindet. Der Blick zurück zeigt den letzten Teil des Wanderweges und die Steigungen, die bei dieser Wanderung zu bewältigen sind.

Ein letzter Blick zurück, bevor wir den Parkplatz erreichen
Nach der Wanderung haben wir uns eine Erfrischung redlich verdient und kehren ins Cafe Los Roques auf der anderen Straßenseite ein. Die Lokalität hat eine Empfehlung in keinster Weise verdient. Zu überteuerten Preisen gibt es hier Getränke und einige verpackte Sandwiches, wo die meisten Autobahnraststätten in der Qualität gut mithalten können. Selbst für die Toilette wird hier eine Gebühr verlangt, es sei denn man hat bereits etwas im Cafe gekauft.
Insgesamt fanden wir die Wanderung um die Roques de García super. Der Wanderweg war in einem guten Zustand und wir sind nur wenigen anderen Wanderern begegnet. Durch die frühlingshafte Jahreszeit standen viele der Pflanzen in voller Blüte und insbesondere die Wildprets Natternköpfe haben es uns angetan mit ihren langen Blütenständen mit tausenden rosa Blüten. Wir empfehlen diese Wanderung im Teide Nationalpark jedem weiter, der gerne auf Teneriffa eine Wanderung unternehmen möchte.