PALMWAG
15. Okt 2016 in Namibia
Palmwag ist eine mit Palmen bewachsene idyllische Oase inmitten des Damaralands. In der umliegenden Region leben die seltenen Wüstenelefanten, die wegen der nahrhaften Vegetation entlang der ausgetrockneten Flussläufe umherziehen.
Die Palmwag Lodge hat sich für uns als ein idealer Ort für einen längeren Aufenthalt erwiesen. Es gab hier ein nettes Restaurant, eine Snackbar und natürlich den obligatorischen Pool für eine erfrischende Abkühlung. Ebenso war unser Campingplatz am Rande der Anlage, mit Blick auf das ausgetrocknete Flussbett.
Am ersten Abend kam uns ein Elefant an unserem Campingplatz besuchen. Der Elefant schlenderte gemächlich durch das hohe Grass im Flussbett und zeigte keine Eile vorwärts zu kommen. Die angestellten Ranger der Lodge erklärten uns, dass das ein alter Elefantenbulle ist, der sich oft in direkter Nähe der Lodge aufhält. Das hohe Gras bietet dem Bullen ein ausreichendes Nahrungsangebot und die Touristen scheinen den Elefanten nicht weiter zu stören. Auf dem Campinggelände liegt an vielen Stellen Elefantenkot verstreut, das zeigt, dass die Elefanten an einigen Tagen auch direkt durch das Camp spazieren.
Elefant im Gras direkt vor unserem Campingplatz
Elefant im hohen Gras
An unserem vollen Tag in Palmwag, haben wir uns für eine Safari am Morgen entschieden. Das bedeutete ein frühes Aufstehen und anfangs in dicke Decken einhüllen, da die Morgenluft unangenehm frisch war. Unser Guide hat uns berichtet, dass in den letzten Tagen zwei Löwen in der Nähe des Camps gesichtet wurden.
Aus dem Grund haben wir zunächst Ausschau nach den Löwen halten. Es folgte eine längere Irrfahrt, an deren Ende wir tatsächlich zwei Löwen im hohen Gras entdeckt haben. Die Löwen waren durch unsere Anwesenheit sehr unruhig und haben sich schnell tief ins Gras verzogen. Wir konnten die Löwen irgendwann nicht mehr in dem Gras erkennen und haben sie in Ruhe gelassen.
Nebel am Morgen
Löwe versteckt im Gras
Zwei Löwen schleichen durchs Gebüsch
Im weiteren Verlauf der Safari gab es allerhand Tiere zu sehen. Einige Giraffen, die mit ihrer großen Erscheinung durch die Ebenen stolzieren. Ebenso gab es immer wieder Oryxantilopen, Springböcke und Zebras zu sehen. Die Ranger wussten genau, wo es Wasserlöcher gibt und es immer Tiere zu sehen gibt.
Geländewagen der Safari
Weg durch das Schutzgebiet
Zwei Giraffen
Oryxantilopen
Oryxantilopen
Herde Springböcke
Zebra an einem kleinen Wasserloch
Zebra
Bergzebra erkennbar an den dicken Streifen am Hinterteil
Schließlich fuhren wir auf eine Erhebung, von der man einen herrlichen Rundumblick über die Umgebung hat. Der Guide hat dann zur Enttäuschung aller die Vermutung geäußert, dass wir heute keine Wüstenelefanten mehr zu sehen bekommen. Diese Einschätzung stellte sich kurze Zeit später als falsch heraus. Ein anderes Fahrzeug hat die Elefanten gesichtet und unserem Guide die ungefähre Position mitgeteilt. Trotz des eigentlichen Endes der Tour hat der Guide sich die Zeit genommen und ist mit uns dorthin gefahren.
Blick über das Tal
Geländewagen kommt uns entgegen
An einem ausgetrockneten Flusslauf sahen wir die ersten beiden Elefanten. Eine Elefantenkuh mit einem älteren Jungtier. Beide Tiere waren voll auf das saftige Gras konzentriert. Mit dem Rüssel haben die Elefanten große Büschel Gras ausgerupft und sich die Mäuler vollgeschlagen.
Zwei Elefanten grasen im tiefen Gras
Etwas weiter entfernt befand sich der Rest der Elefantenherde, die grob geschätzt eine Größe von 30 Tieren hatte. Viele der Elefanten bildeten Grüppchen und versuchten so gut es geht den Schatten der Bäume auszunutzen. Mit dem Rüssel wurde gelegentlich eine Fuhre Sand auf den Rücken verteilt, um störende Parasiten im Zaum zu halten. Unter den Elefanten waren ebenfalls einige Jungtiere, die zwischen den Beinen der älteren Tiere Schutz suchten.
Herrliche Sanddusche des kleinen Elefanten
Elefantenherde
Elefantenherde mit kleinem Baby
Elefant im Portrait
Großer Elefantenbulle droht unserem Geländewagen
Auf der Rückfahrt zur Lodge hat uns der Ranger noch einmal überrascht. Inmitten von kleinen Büschen hielt er an und erklärte er hätte eine Hyäne gesehen, die in einem der Büsche liegt. Er schlug vor, dass alle die Lust haben aussteigen und wir zu Fuß zu dem Busch gehen. Es rührte sich zunächst niemand, weil es jeder für einen Scherz hielt. Aber der Ranger machte Ernst und stiefelte los. Zögerlich folgen wir dem Ranger, ganz geheuer war uns diese Aktion nicht. Bei dem Busch angekommen fanden wir tatsächlich eine träge im Schatten liegende Hyäne vor. Als die Hyäne uns bemerkte, stand diese auf und trottete gemächlich zu einem weiter entfernten Busch. Dort hatte sie wieder ihre Ruhe.
Hyäne
Nach dem schönen Safari Erlebnis haben wir es uns den restlichen Tag gemütlich gemacht. Wir haben viel Zeit im oder um den Pool verbracht. Es war eine Wohltat sich im Pool abzukühlen und sonst nur ein paar Snacks zu verzerren oder zu lesen. Für uns war Palmwag ein kleiner Urlaub im Urlaub, der zwischendurch ideal zur Erholung war.
Campingplatz in Palmwag
Palmen die Palmwag den Namen geben
Umgebung von Palmwag
Unsere erste Aufgabe des folgenden Tages bestand darin das Auto zu tanken. Die Schwierigkeit war, dass wir kein Bargeld mehr hatten. Die weit und breit einzige Tankstelle sah nicht vielversprechend aus, was das Bezahlen mit Kreditkarten angeht und tatsächlich gab es nur die Möglichkeit in bar zu zahlen.
Wir schienen nicht die Ersten mit dem Problem zu sein. Man drückte uns an der Tankstelle einen Zettel in die Hand, mit der Aufforderung, die Tankfüllung vorab in der Palmwag Lodge zu bezahlen. Wir bezahlen also die Tankfüllung in der Lodge und kehrten anschließend zum Tanken zurück. Ein etwas umständlicher Weg, aber besser als im Nirgendwo mit leerem Tank stehenzubleiben.