Südafrika

HERMANUS


19. Okt 2018 in Südafrika

Die beschauliche Küstenstadt Hermanus gilt als einer der besten Spots weltweit, um Wale von der Küste aus zu beobachten. Um den Oktober herum finden sich zahlreiche Glattwale in den Gewässern der Walker Bay ein, um ihre Jungen in dem ruhigen Wasser aufzuziehen.

Bereits auf dem Weg nach Hermanus haben wir viel darüber philosophiert, ob wir dort tatsächlich Wale sehen, oder ob wir kein Glück haben werden. Ebenso stellt sich uns die Frage, wie dicht die Wale tatsächlich an die Küste kommen. Können wir die Wale aus wenigen Metern entfernung betrachten oder nur durch ein Fernglas in weiter Ferne. Von diesen Fragen hängt natürlich ab, ob Hermanus die Erwartungen der Touristen erfüllen kann, oder eben nicht.

Gerade weil Hermanus ein so populärer Spot für die Walbeobachtungen ist, liegen die Erwartungen besonders hoch. Im Internet lesen wir bei unserer Recherche immer wieder davon, dass Hermanus der beste Spot für Walbeobachtungen vom Land aus ist. Generell sind die Wale in dieser Region zwischen den Monaten Juni und November anzutreffen. Die Südkaper, im deutschen auch Südlicher Glattwal genannt, ziehen zu der Zeit für die Aufzucht der Kälber in die ruhigen Gewässer der Walker Bay. Durch die steil abfallende Küste ist es den Walen möglich sich in direkter Nähe zur Küste aufzuhalten.

Vom Wasser überschäumende Felsen vor der Küste der Walker Bay

Aufgewühltes Wasser an der Felsküste von Hermanus

Unsere Erwartungen sind bereits hoch, werden an der Rezeption unseres Hostels allerdings noch einmal deutlich erhöht. Uns wird berichtet, dass die Besucher der letzten Tage alle freudig erregt vom Küstenwanderweg zurückkommen und von vielen Wal Sichtungen berichten. Viele der Besucher haben gleich mehrere Wale in direkter Nähe zur Küste gesehen. Nach diesen Informationen steigt unsere Euphorie, wir werfen nur noch kurz unsere Sachen ins Zimmer und dann geht es auf direktem Weg an den Atlantik.

Fontäne eines Wals beim Ausatmen

Die kleinen Fontänen an der Wasseroberfläche sind das erste Anzeichen der Wale


Glattwalkuh mit ihrem Kalb bei Hermanus

Einige Wale treiben still im Wasser


Die Wale sind direkt vom Ufer zu beobachten

Von den Felsen aus lassen sich die Wale gut beobachten

An dem bekannten Cliff Path, einem Küstenwanderweg entlang der felsigen Küste der Walker Bay, können wir das erste Mal einen Blick auf den Atlantischen Ozean werfen. Unsere Freude steigt, als wir die vielen Leute auf den Felsen sehen und wie diese gebannt aufs Meer schauen. Bereits vom weiten können wir die ersten Wale ausmachen. Die Glattwale liegen keine 50 Meter von der Küste entfernt im Meer. Zwischen den ausgewachsenen Walen befinden sich einige Kälber, die aufgrund ihrer Körpergröße auffallen und sich dicht neben den Walkühen aufhalten.

Südkaper schlägt mit seiner Flosse auf die Wasseroberfläche

Südkaper schlägt mit seiner Flosse auf die Wasseroberfläche


Kopf eines Glattwals, der aus dem Wasser schaut

Einer der Glattwale schaut aus dem Wasser und zeigt die typischen Hautwucherungen

Die Wale ziehen gemächlich die Küste entlang. Dabei sehen wir immer wieder die typischen Wasserfontänen aufsteigen, die die Wale beim Ausatmen aufsteigen lassen. Einen der Wale können wir dabei beobachten, wie er seine großen Flossen immer wieder weit aus dem Wasser streckt und mit voller Wucht auf das Wasser schlägt. Das Knallen der Flosse auf die Wasseroberfläche nehmen wir mit einigen Sekunden Zeitverzögerung deutlich wahr.

Wal springt aus dem Wasser

In weiter Ferne sehen wir die Wale aus dem Wasser springen

In weiterer Entfernung sehen wir immer mal wieder einen der Südkaper aus dem Wasser springen. Das ist schon erstaunlich wie die Wale ihren massiven Körper bewegt bekommen. Immerhin bringen die Tiere ein Gewicht von bis zu 80 Tonnen auf die Waage.

Die beiden besten Plätze zum Beobachten der Wale in Hermanus sind der neue Hafen und der Ficks Pool, die sich beide in fußläufiger Entfernung zum Stadtzentrum befinden. Der Cliff Path dient dabei als ideale Verbindung zwischen den beiden Aussichtspunkten. Das Besondere an den beiden Orten ist, das die Glattwale hier aus einer besonders nahen Entfernung zu beobachten sind. Die von Wellen geschützten Bereiche werden von den Tieren gerne genutzt, um ruhig im Wasser zu liegen und sich ohne Anstrengung treiben zu lassen.

Der alte Hafen von Hermanus mit der Walker Bay im Hintergrund

Der alte Hafen von Hermanus mit der Walker Bay im Hintergrund


Küstenlinie von Hermanus

Schäumendes Wasser vor Hermanus

Nachdem wir uns an den Walen sattgesehen haben, wandern wir den Cliff Path entlang. Über 6 Kilometer verläuft der Küstenwanderweg parallel zur Küste der Walker Bay und ermöglicht es uns weiterhin die Wale im Atlantik zu beobachten. Die Wale sind in diesem Abschnitt jedoch deutlich weiter von der Küste entfernt.

Der Cliff Path Wanderweg führt uns von Hermanus bis zum Grotto Beach. Der Pfad ist gut ausgebaut und bietet immer wieder spektakuläre Ausblicke auf den Atlantik, dessen Wellen an der Küste mit einer unglaublichen Kraft gegen die Felsen knallen. Die Brandungswellen haben im Laufe der Jahre eine eindrucksvolle Felskulisse geschaffen, die immer wieder mit skurrilen Felsformationen aufwarten kann. Wir brauchen etwas länger als 2 Stunden für die Wanderung und empfehlen jedem den Weg entlang zu Wandern.

Die raue Küstenlinie vor Hermanus

Hinter Hermanus wird der Küstenwanderweg immer rauer


Der schön angelegte Cliff Path in Hermanus

Der Cliff Path verläuft durch einen Grünstreifen zwischen Hermanus und dem Atlantik


Zwischendurch sehen wir immer mal wieder Wale auftauchen

Immer wieder gibt es Aussichtspunkte auf den Atlantik


Fantastische Felsformationen an der rauen Küste

Die Felsformationen sind durch die raune See gestaltet worden

Am Ende der Küstenwanderung befindet sich das holländische Restaurant Dutchies, das an diesem Tag gut besucht ist. Die innen liegenden Sitzplätze sind jedenfalls alle reserviert und wir haben nur die außenliegenden Tische zur Auswahl. Trotz des kalten Windes und der tief stehenden Sonne nehmen wir Platz und sind nach kurzer Zeit froh über die bereitliegenden Decken. Auf der Speisekarte befinden sich allerlei Fischgerichte, aber auch typisch holländische Gerichte.

Das kleine Restaurant Dutchies am Ende des Cliff Path

Das Dutchies eignet sich als Ziel der Wanderung


Sonnenuntergang am Grotto Beach

Kontrastreicher Sonnenuntergang am Grotto Beach

Das Dutchies bietet sich für das Abendessen nach der Wanderung an. Vom Grotto Beach aus kann die Sonne dabei beobachtet werden, wie sie hinter Hermanus untergeht. Wir nutzen die Gunst der Stunde, um einen kurzen Spaziergang entlang des Strandes zu unternehmen. Die aufziehenden Wolken sorgen für einen kontrastreichen Sonnenuntergang. Während wir am Strand sind sehen wir zwei Fischotter im Schutz der Dämmerung ins Meer huschen, um dort nach Fischen zu jagen.

Am folgenden Morgen fahren wir auf einen der am Meer liegenden Parkplätze und halten erneut Ausschau nach den Walen. Mit Enttäuschung stellen wir jedoch fest, dass wir heute weniger Glück haben. Weit und breit sind keine Wale zu erkennen. Ein Grund dafür ist der Wind, der über Nacht deutlich an Kraft gewonnen hat und jetzt die Meeresoberfläche aufwühlt. Das erschwert das Sichten der Wale deutlich. Das einzige was wir am heutigen Tag von den Walen zu sehen bekommen sind die Wasserschwalle, die die Wale beim Ausatmen in die Luft blasen.

Markante Felsen mit der Walker Bay im Hintergrund

Die markanten Felsen bieten ein schönes Motiv vor der Walker Bay


Die Kronen der brechenden Wellen werden vom Wind weggetragen

Der starke Wind ist anhand der Wellenrkonen erkennbar


Gitsch der Brandungswellen entlang des Cliff Path

Aber auch an den Brandungswellen entlang des Küstenwanderwegs

Der aufbrausende Wind hat nicht nur Nachteile, sondern sorgt im Gegenzug für interessante Wasserspiele. Die Kronen der brechenden Wellen werden vom Wind weggetrieben, was ein skurriles Schauspiel darbietet. An der Küstenlinie wirft die raue See die Wellen mit aller Kraft gegen die Felsen und sorgt für gewaltige Fontänen, die an den Felsen hoch spritzen. Alles in allem eine herrliche Kulisse für unser Frühstück.

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