KRUGER NATIONAL PARK
06. Nov 2018 in Südafrika
Eine unvergessliche Safari im Süden des Kruger Nationalparks mit kreischenden Hyänen in den frühen Morgenstunden. Einer anschließenden längeren Fahrt durch die Mittagshitze und dem krönenden Abschluss zum Sonnenuntergang, wo wir ein Rudel Wildhunde bei der Jagd beobachten konnten.
Wer in den großen Nationalparks viele Tiere sehen will, der muss früh aufstehen. So ist es auch bei uns der Wecker, der um 4:30 Uhr unsere Träume beendet. Nach einer kurzen Dusche geht es zum Gate des Pretoriuskop Camps. Dieses durchfahren wir zeitnah nach der Öffnung und sind dadurch eins der ersten Autos auf den Straßen des Nationalparks.
Zunächst scheint die Gegend um die Straße wie ausgestorben zu sein und alle Tiere scheinen noch zu schlafen. Mit einem Mal sehen wir zunächst eine Hyäne am Straßenrand, aber nachdem wir näher gekommen sind entdecken wir ein ganzes Rudel Hyänen.
Unsere erste Begegnung an diesem Morgen sind Hyänen
Während einige Tiere einen Kadaver verspeisen hält diese Hyäne Wache
Eine der Hyänen frisst direkt an dem Straßenrand während die anderen wild umhertollen. Dabei stoßen die Hyänen ihre schäbig klingenden Laute aus, die wie das Gekreische von Affen klingen. Wir sind überrascht wie wenig sich die Hyänen von uns stören lassen.
Dem Autofahrer vor beschnuppern die Hyänen die Reifen, was diesem nicht geheuer zu sein scheint, sodass er davon fährt. Nachdem wir mit den acht Hyänen alleine sind, können wir kaum glauben was als nächstes passiert.
Der Kadaver wird streng nach Rangordnung verspeist
Andere ausgewachsene Hyänen sind als Wachposten eingeteilt
Auch der Geländewagen vor uns wird interessiert beschnuppert
Kreischend laufen die Hyänen in eine Richtung davon. Eine Hyäne trägt die Beute mit sich und wir vermuten, dass dies die Hektik bei den andern Hyänen ausgelöst hat. Dann sehen wir plötzlich einen ausgewachsenen Löwen durch das Gebüsch schleichen und sich auf die Hyänen zubewegen.
Plötzlich setzen die Hyänen ohne erkennbaren Grund die Flucht an
Bis wir auf der anderen Seite ebenfalls den Löwen erkennen
Zunächst fühlt sich die Situation sehr beängstigend an, da wir von dem Löwen und den Hyänen umkreist sind. Als erstes schließen wir die Fenster des Autos, bis die Situation sich ein wenig beruhigt hat und vor allem der Löwe nicht mehr wenige Meter vor uns hertänzelt und gefühlt mit einem Satz auf unserem Schoß sitzen könnte.
Der Löwe kommt immer näher an uns heran und betritt die Straße
Sehr imponierend den Löwen aus kürzester Entfernung zu sehen
Der Löwe findet nach kurzer Zeit wonach er gesucht hat und verschlingt den Rest der Beute der Hyänen. Anschließend kommt der erste Tourenbus an dem Geschehen an und rückt dem Löwen so dicht auf die Pelle, dass dieser sich ins Gebüsch verdrückt. Die Hyänen bleiben zurück und kreischen noch einige Zeit erbost durch die Morgenluft. Wir machen uns auf den weiteren Weg.
Der ersten kommerzielle Anbieter fährt zu nah an den Löwen heran
Wodurch der Löwe gemächlich wieder ins Gebüsch verschwindet
Und sofort trauen sich die Hyänen wieder auf die Straße
Unser nächstes Ziel ist das Skukuza Rest Camp am Sabie River. Auf dem Weg dorthin sehen wir noch einen Elefantenbullen, der sich über die vertrockneten Sträucher hermacht. Am Camp angekommen machen wir eine ausgiebige Frühstückspause, die wir uns nach dem gelungenen und frühen Start in den Tag verdient haben.
In einer trockenen Region taucht dieser Elefant auf
Zum verspeisen gibt es hier nur trockene Äste
Anschließend geht es am Sabie River entlang, wo wir an diesem Morgen besonders viele Wasserböcke antreffen. Allgemein ist der Sabie River durch sein ergiebiges Wasser ein Quell des Lebens und es sind jedes Mal viele Tiere am Fluss anzutreffen.
An Sabie River treffen wir immer wieder auf Wasserböcke
Teilweise waren diese mit ihrem Nachwuchs unterwegs
Im weiteren Verlauf unserer Safari entfernen wir uns immer weiter von den Flüssen des Kruger Nationalparks und das macht sich auch in der Vegetation bemerkbar. Die Büsche in diesem Gebiet des Nationalparks sind nur spärlich mit Blättern behangen und das Grass ist vollständig verdorrt. Trotzdem treffen wir in dieser Region viele Tiere an.
Am häufigsten treffen wir im Kruger Nationalpark Impalas an
Uns fasziniert immer wieder das gepflegte Fell der Tiere
Die Gnus im Kruger Nationalpark haben schon struppigeres Fell
Zebras treffen wir im Kruger vergleichsweise selten an
Diesen weiblichen Kudu sehen wir ebenfalls während unserer Safari
Durch einige am Straßenrand haltende Autos werden wir auf einen Schabrackenschakal aufmerksam. Der Schakal läuft in einiger Entfernung zur Straße durch das vertrocknete Grass und ist dadurch nur schwer auszumachen. Während die anderen Fahrer schnell weiterfahren bleiben wir hartnäckig an dem Schabrackenschakal dran.
Im hohen Grass entdecken wir in einiger Entfernung einen Schakal
Am Ende werden wir belohnt, da der Schakal beschlossen hat die Straßenseite zu wechseln. Dabei kommt er immer näher auf uns zu und bleibt dann in einem Sicherheitsabstand zu uns stehen. Es scheint gegen seinen Instinkt zu sein näher an uns heranzukommen und so machen wir dem Schakal nach einer Zeit die Straße frei. Im Rückspiegel sehen wir den Schakal dann auch die Straße queren.
Unsere Geduld wird belohnt und der Schabrackenschakal kommt immer näher
Im Zick-Zack tastet sich der Schabrackenschakal weiter vor
Bis er schließlich die Straße überquert
Während wir durch die dichte Vegetation fahren unterhalten wir uns darüber, dass es hier scheinbar gar keine Tiere zu geben scheint. Wir fahren direkt am Letaba Camp entlang und können teilweise bereits die Zäune des Camps sehen. Definitiv kein Zeitpunkt, an dem wir das nächste grandiose Erlebnis erwartet haben.
Und doch kommt es so. Unmittelbar hinter der Kurve sehen wir wie sich Wildhund und Impalas mitten auf der Straße gegenüberstehen. Der Wildhund umkreist dabei immer wieder das Impala, scheint sich aber vor den Hörnern des Impalas in Acht zu nehmen. Erst als ein zweiter Wildhund die Szene betritt, geht es ganz schnell. Das Impala tritt bei der Überzahl sofort die Flucht an und wird nach wenigen Metern von den Wildhunden gerissen.
Urplötzlich sehen wir mitten auf der Straße einen Wildhund mit einem Impala kämpfen
Die Windhunde schlingen in Eile einige Brocken Fleisch herunter, bis, wie aus dem nichts, eine Hyäne die Straße quert. Das veranlasst wiederum die Wildhunde zur Flucht. Danach passiert erst mal einige Zeit nichts, während die Hyäne in Ruhe an dem Kadaver frisst. Aber keine 10 Minuten später spielen sich tumultartige Szenen ab.
Ein ganzes Rudel Wildhunde kommt durch die niedrigen Büsche gewetzt. Aber auch die Hyäne bleibt nicht allein und es gesellen sich weitere Hyänen dazu. Das führt zu wilden Verfolgungsjagden, wo die Hyänen, trotz der zahlenmäßigen Überlegenheit der Wildhunde, die Oberhand zu gewinnen scheinen. Jedenfalls ziehen die Wildhunde nach einiger Zeit weiter und kreuzen dabei die Straße, auf der sich mittlerweile viele Autos aneinanderreihen.
Die Wildhunde werden jedoch schnell von Hyänen verscheucht
Den Wildhunden bleibt dabei nur das Nachsehen
Wir sind sehr beeindruckt von dem geschehen und müssen an den Etosha Nationalpark in Namibia zurückdenken, wo wir in einer ähnlichen Vegetation einen defekten Reifen hatten und diesen vor Ort gewechselt hatten. Auch dort hatten wir keine Tiere gesehen, aber nach dem heutigen Erlebnis sind wir uns nicht sicher, ob wir ein weiteres Mal einen Reifen in solch einer Situation gewechselt hätten.