KRUGER NATIONAL PARK
07. Nov 2018 in Südafrika
Die Artenvielfalt der Vögel in den südafrikanischen Nationalparks ist enorm hoch. Los geht es bei den Exoten in der Vogelwelt, wie den Nashornvögeln oder den Straußen. Aber auch kleinere Vögel sind zahlreich anzutreffen und können mit einer unglaublichen Variation an Farben glänzen.
Die wohl am typischsten zu Afrika gehörenden Vögel sind die Tokos. In Südafrika sind gleich mehrere Vertreter dieser Rasse vorzufinden. Wir haben im Kruger Nationalpark gleich zwei Tokoarten entdecken können. Am öftesten ist uns der Gelbschnabeltoko vor die Linse geraten, während wir von den etwas kleineren Rotschnabeltokos nur einen gesehen haben.
Gelbschnabeltoko (Southern yellow-billed hornbill) mit deutlich erkennbarem Schnabelfirst
Der gelbe Schnabel kommt bei dem eintönigen Hintergrund gut zur Geltung
Die Gelbschnabeltokos sehen wir relativ häufig in den Nationalparks
Die Tokos gehören zu den Nashornvöglen. Andere Unterarten haben deutlich stärker ausgebildete Hörner auf dem Schnabel, während das Horn bei den Tokos auf einen wenig auffälligen Schnabelfirst reduziert ist. Der Schnabelfirst ist bei dem Gelbschnabeltoko wiederrum stärker ausgeprägt als bei dem Rotschnabeltoko.
Rotschnabeltoko (Red-billed hornbill) klar zu erkennen an dem dunkelroten Schnabel
Ein entfernter Verwandter der Tokos ist der Hornrabe. Dieser große Vogel ist hauptsächlich am Boden anzutreffen, wo er nach Insekten und anderen kleinen Tieren sucht.
Hornrabe (Southern ground hornbill) im vertrockneten Gras des Krüger Nationalparks
Strauße sind ebenfalls typisch für den afrikanischen Kontinent. Im Vergleich zu unserer Aufenthaltsdauer haben wir nur wenige Strauße gesehen. Lediglich am letzten Tag ist eine Straußenfamilie direkt vor uns entlang der Straße gelaufen. Mit dabei war ein wenige Tage altes Küken, das wir wohl nicht entdeckt hätten, wenn die Strauße von Anfang an neben der Straße gestanden hätten.
Diese afrikanischen Strauße (Ostrich) laufen mit ihrem Küken entlang der Straße
Als die Strauße die Straße wieder freigegeben haben und ins hohe Gras stolziert sind, war das Küken nur sehr schwer auszumachen. Auf dem Foto kann das Straußenküken am unteren linken Bildrand entdeckt werden. Es ist jedoch nur als leicht orangefarbener Fleck zu erkennen. Bei den Küken scheint die Tarnfarbe gut zu funktionieren.
Gut getarnt verschwindet das Küken beinahe vollständig im hohen Gras
Bei den ausgewachsenen Straußen kann das Geschlecht an der Farbe des Federkleids erkannt werden. Die männlichen Strauße haben schwarze Federn. Aus dem Grund sind die männlichen Strauße in der Nacht für das Hüten des Nestes eingeteilt, da die Tarnung in der Nacht besser ist. Die weiblichen Strauße hüten das Nest tagsüber und sind daher mit den grauen Federn schwerer zu erkennen.
Besonders gut gefallen haben uns die leuchtenden Farben der Gabelracke. Oft haben wir die Gabelracken hoch oben in den Ästen der Bäume gesehen, von wo sie nach Insekten Ausschau halten. Mit den bunten Feldern sind die Gabelracken gut zu erkennen, insbesondere wenn die Sonne auf die Federn scheint und die Federn dadurch besonders hell leuchten.
Eine Gabelracke (Lilac-breasted roller) mit ihrem wunderbaren Federkleid
In die bunten Vögel reiht sich der europäische Bienenfresser mit seinem grünlichen Federkleid ebenfalls ein. Wie der Name bereits verrät, frisst der Bienenfresser hauptsächlich kleine Insekten, die er mit seinem spitzen Schnabel während des Fluges fängt.
Europäischer Bienenfresser (European bee-eater) auf der Suche nach Insekten
Ein weiterer Bienenfresser am Boden
An den vielen Rastplätzen sind häufig Burchells Glanzstare zugegen. Ein besonders schönes Exemplar haben wir am Skukuza Camp auf einem Handlauf abgelichtet.
Burchells Glanzstar (Burchell`s starling) am Skukuza Camp
Deutlich düsterer ist der beinahe komplett schwarze Elsterwürger mit seinen langen Schwanzfedern. Beinahe ebenso unauffällig ist der Graulärmvogel, mit seinem taubenartigen Aussehen. Nur der Haarschopf verrät auf Anhieb, dass es sich um eine andere Gattung handelt.
Die Elsterwürger (Magpie shrike) fallen besonders wegen der langen Schwanzfedern auf
Die Elsterwürger sind bis auf einen weißen Streifen komplett schwarz
Graulärmvogel (Grey go-away-bird) sieht bis auf seinen Haarschopf aus wie eine Taube
Trotz seiner enormen Körpergröße ist die Riesentrappe mit ihren grauen Federn schwer zu erkennen. Die Farben lassen die Trappe regelrecht im Gras verschwinden. Dadurch wird die Riesentrappe sowohl von ihren Feinden, als auch von ihrer Beute schwer erkannt.
Die Riesentrappe (Kori bustard) ist im Gras kaum wahrzunehmen
Was wir gar nicht so erwartet haben, waren die vielen Wasservögel in den beinahe ausgetrockneten Flächen des Kruger Nationalparks. Insbesondere an dauerhaft wasserführenden Flüssen und den Staudämmen haben wir Wasservögel wie den Eisvogel gesehen. Am Biyamiti-Weir-Staudamm hat sich ein kleiner Malachiteisvogel direkt neben uns auf den Betonpfeiler gesetzt.
Malachiteisvogel (Malachit kingfisher) am Biyamiti-Weir-Staudamm
Der Malachiteisvogel hat immer wieder seine Position am Wasserloch verändert
Der Biyamiti-Weir-Staudamm liefert einen grandiosen Blickwinkel auf das Wasser
Seinen größeren Verwandten den Riesenfischer haben wir hingegen auf der Reitz-Pontonbrücke über den Olifants River gesehen. An dem Riesenfischer ist besonders der überproportionale Schnabel auffällig. Im Gegensatz zu anderen Eisvögeln ist der Riesenfischer mit seinen dunklen Federn weniger ansehnlich, als seine bläulich gefärbten Artgenossen.
Riesenfischer (Giant kingfisher) am Ufer des Olifants River
Der dauerhaft wasserführend Olifants River ist Lebensraum für viele Wasservögel
Die Nimmersattstörche sind uns mehrfach aufgefallen. Mit ihrem langen Schnabel gehen die Störche in dem flachen Wasser auf Jagd nach Fischen. An einigen Wasserlöchern stolzieren die Störche in direkter Nachbarschaft zu den Krokodilen um die Wasserstellen. Scheinbar stehen die großen Vögel nicht auf dem Speiseplan der Krokodile.
Nimmersattstorch (Yellow-billed stork) am Sunset Damm beim Lower Sabie Camp
Vor den Krokodilen scheinen die Nimmersattstörche keine Angst zu haben
Stehen aber vermutlich auch nicht auf deren Speiseplan
Zu guter Letzt gibt es noch die Raubvögel. Gerade in den Morgenstunden haben wir die Adler mit aufgebauschten Federn in den Baumkronen sitzen sehen. Von allen Vögeln waren die Raubvögel am schwersten zuzuordnen. Am Ende sind wir uns ziemlich sicher, dass es sich um einen afrikanischen Habichtsadler, einen Wahlbergadler und einen Gaukler handelt.
Gaukler (Bateleur) in einer Baumkrone
Der Gaukler schaut sich in alle Richtungen um
Kronenadler (African crowned hawk-eagle) auf einem vertrockneten Baum
Wahlberg`s Adler (Wahlberg`s eagle) am frühen Morgen im Kruger Nationalpark
Der Kruger Nationalpark war für uns der letzte von vielen besuchten Nationalparks. Das war sicherlich einer der Gründe, wieso wir uns an vielen der wilden Tiere bereits sattgesehen haben. Die Vogelwelt Südafrikas war uns daher eine willkommene Abwechslung, um Neues entdecken zu können. Die Variation an Vögel erschien uns in Südafrika deutlich höher zu sein. Insbesondere sind die Vögel farbenfroher und ausgefallener, als wir es aus Deutschland kennen.