KRUGER NATIONAL PARK
05. Nov 2018 in Südafrika
Der größte und bekannteste Nationalpark Südafrikas ist der Kruger National Park. Wir haben gleich mehrere Tage als Selbstfahrer im Park verbracht und dabei viele eindrucksvolle Begegnungen mit Wildtieren gemacht. Einige unserer Lieblingsorte stellen wir hier vor.
Bei der Planung einer Safari im Kruger Nationalpark stellt sich zunächst die Frage, ob selber gefahren werden soll, oder auf eines der vielen Angebote geführter Touren zurückgegriffen werden soll. Nach unseren Erfahrungen in Namibia war sofort klar, dass wir wieder selber fahren wollen.
Der Vorteil ist ganz klar, dass wir uns so selbst entscheiden können, wie lange wir uns die Tiere anschauen wollen. An unserem dritten Tag haben wir beispielsweise zwei Geparde unmittelbar neben der Straße gesehen und konnten die Tiere beinahe eine Stunde beobachten.

Nur wenige Meter von der Straße entfernt liegt diese Gepardin

Etwas weiter entfernt sitzt ein zweiter Gepard im Gebüsch
Währenddessen sind immer wieder geführte Touren an die Stelle gekommen und haben sich nur wenige Minuten Zeit genommen, sodass jeder Gast ein paar Bilder schießen konnte. Aber wenn die Geparde zu der Zeit ungünstig gelegen haben, dann waren das sicherlich keine besonders schönen Bilder.

Durch das lange Beobachten gelangen uns immer schönere Bilder der Geparde
Dies Beispiel zeigt gleichzeitig den Vorteil geführter Touren, die gut untereinander vernetzt sind und dadurch natürlich besser über solche Plätze Bescheid wissen, wo sich gerade Tiere unmittelbar neben der Straße aufhalten. Das erhöht natürlich die Wahrscheinlichkeit insbesondere Raubtiere zu sehen. Wer nur wenig Zeit hat, für den kann sich eine geführte Tour lohnen.
Bei der Buchung des Autos sollte gleich überlegt werden, was einem wichtig ist. Die Straßen sind selbst in den Nationalparks so gut ausgebaut, dass es keinen Grund gibt einen Geländewagen oder SUV zu nehmen. Trotzdem ist ein größeres Auto nicht verkehrt, da die höhere Sitzposition unter Umständen hilft über hohes Gras oder die Motorhaube des Nachbarn hinwegzusehen.

Nach eingen Tagen im Nationalpark war unser Auto dementsprechend dreckig

Um Tiere im hohen Gras zu entdecken ist ein SUV oder Geländewagen optimal
Als Selbstfahren ist es extrem wichtig sich an die Geschwindigkeiten zu halten. Diese dienen insbesondere dem Schutz der Tiere. Wir haben es immer wieder erlebt, dass Tiere vor uns die Straße gekreuzt haben. Viele Tiere sind so an die Autos gewöhnt, dass diese keinen natürlichen Fluchtreflex besitzen und gemächlich über die Straße wandern, allen voran natürlich die Elefanten.

Immer wieder sehen wir ganze Elefanten Herden über die Straßen ziehen

Aber auch Warzenschweine versperren schonmal den Weg
Die Geschwindigkeitsbegrenzungen liegen bei 50 km/h auf den geteerten Straßen und 40 km/h auf den Schotterstraßen. Für die Planung ist es wichtig zu wissen, dass diese Geschwindigkeiten eher selten erreicht werden. Wenn wir nach Tieren Ausschau gehalten haben, dann waren wir eher mit 20 km/h unterwegs. Oft haben wir uns gewundert, wie lange wir von einem Camp zum nächsten gebraucht haben, trotz der vergleichsweise wenigen Kilometern.

Diese Giraffen warten geduldig am Straßenrand, während sich ein Geländewagen nähert

Hyänen haben im Krüger Nationalpark ebenfalls keine Scheu vor Autos
Es kommt daher immer wieder zu kleinen Staus, wenn eine ganze Elefantenherde die Straße überqueren will und die Tiere nacheinander über die Straße laufen. Aus dem Grund sollten die Camps am Abend auch mit ausreichend Zeitpuffer angefahren werden. Man kann nie wissen, ob eine Tierherde einen aufhält oder nicht.

Immer wieder kreuzen Elefanten die Straße

Und sorgen dabei auch mal für einen Verkehrsstau
Über die Qualität der Straßen braucht sich im Kruger Nationalpark niemand Sorgen zu machen. Die Hauptstraßen sind alle geteert und in sehr gutem Zustand. Wir haben kaum Schlaglöcher in den Straßen gesehen.

Die Qualität der Schotterstraßen im Kruger war ausgesprochen gut
Die kleineren Wege abseits der Hauptstraßen sind nicht geteert, aber dennoch in gutem Zustand. Es gibt immer mal kleine Schlaglöcher, aber nichts, was durch sorgsames Fahren nicht problemlos mit einem Kleinwagen zu meistern ist.
Auch muss sich niemand Gedanken machen in den endlosen Weiten des Krüger Nationalparks verloren zu gehen. An wirklich jeder Kreuzung oder Abzweigung stehen die gemauerten Wegweisen, die die Straße und die nächsten Camps mit Kilometeranzeigen ausweisen. Aus dem Grund ist keine Karte notwendig.

Durch die Wegweiser an jeder Kreuzung konnten wir uns immer gut zurechtfinden
Wir haben uns trotzdem die Karte vom Kruger Nationalpark gekauft. Die zeigte uns alle möglichen Routen zu den Camps an und im hinteren Teil der Karten sind viele der Tiere abgebildet, die im Kruger entdeckt werden können. Während wir die Säugetiere meist erkannt haben, ist die Karte bei den vielen exotischen Vögeln durchaus hilfreich gewesen.
Wie entdeckt man die Wildtiere am besten?
Die Frage der Fragen bei Safaris ist natürlich, wo die besten Tiersichtungen möglich sind und wie auf jeden Fall alle Wildtiere gesichtet werden können. Dieses oft aufkommende Thema ist eigentlich sehr einfach zu beantworten. Viele Tiere meiden es sich in der Mittagshitze viel zu bewegen, wodurch die Morgen und Abendstunden optimal für Tiersichtungen sind.

In den Morgen- und Abendstunden sind die besten Tiersichtungen möglich
Für uns bedeutet das kurze Nächte im Krüger Nationalpark, die regelmäßig bereits um 5 Uhr geendet sind, damit wir pünktlich zu den Öffnungszeiten der Gates das Camp verlassen können. So konnten wir bereits vor dem Frühstück längere Safaris unternehmen. Abends haben wir ebenfalls die Zeit ausgenutzt und sind möglichst lange unterwegs gewesen.
Ob dann Tiere angetroffen werden oder nicht, das ist häufig reine Glückssache. Oft sind es nur Sekunden die darüber entscheiden, ob sich ein Raubtier noch auf der Straße befindet, oder sich bereits in den Schutz der Vegetation verzogen hat. Es gibt allerdings immer wieder den Fall, das sich Tiere längere Zeit an einem Ort aufhalten.

Wer so einen Stau sieht, der kann auf ein Raubtier hoffen
Gut zu erkennen sind solche Gelegenheiten durch einen regen Andrang an Autos. Insbesondere bei Raubtieren bildet sich schnell eine große Traube von Autos, die dann nicht zu übersehen ist. Wir haben das Gedränge in solchen Situationen oft als nervig empfunden. Viel schöner war es selbst auf Tiere zu treffen und diese ungestört beobachten zu können.
Eine weitere Hilfe kann es sein, die Schilder mit Tiersichtungen zu studieren. Die Besucher können auf den Schildern mit Magneten markieren, wo sie Tiere gesichtet haben. Oft sind die Tiere bereits weitergezogen, aber es hilft, um eine grobe Orientierung zu bekommen, wo sich welche Tiere aufhalten.

An den Gates und in den Camps sind oft Tafeln mit Tiersichtungen zu finden

Hier können die Besucher jeden Tag ihre Tiersichtungen markieren
Diese Tafeln sind in allen Camps und an den Eingängen des Nationalparks zu finden. Je nach Uhrzeit und Besucheraufkommen sind mehr oder weniger der Magnete gesetzt. Wir haben die Tafeln nur als grobe Orientierung genutzt und haben uns nicht die Mühe gemacht direkt an den markierten Stellen zu schauen.
Eine weitere Möglichkeit sind WhatsApp Gruppen, wo zeitnah Sichtungen von Tieren kommuniziert werden können. Wir haben das nicht genutzt und können daher nicht sagen, ob das besser funktioniert. In den Camps gab es teilweise Schilder, auf denen solche WhatsApp Gruppen publik gemacht wurden.
Besondere Sehenswürdigkeiten im Kruger National Park
Biyamiti-Weir-Staudamm
Unser Geheimtipp im Krüger Nationalpark ist der Biyamiti-Weir-Staudamm der östlich des Afsaal Picknickplatzes liegt. Dieser kleine Staudamm hat es uns besonders angetan, da die Straße unmittelbar vor den Mauern des Damms entlang führt. Im Auto sind wir damit direkt auf Augenhöhe mit der Wasseroberfläche, was eine ganz andere Perspektive bedeutet als sonst.

Der Biyamiti-Weir-Staudamm bietet eine besondere Perspektive auf die Wassertiere

Wir sehen hier Krokodile Auge in Auge durch die tiefer liegende Straße
Es wenig gruselig ist es schon bei geöffnetem Seitenfenster auf Augenhöhe mit den Krokodilen zu sein. Immerhin liegen die Krokodile heute weit entfernt am anderen Ufer und beachten uns nicht weiter. Neben den Krokodilen liegen noch zwei Nilpferde im kühlen Wasser des Biyamiti Damms. Zur Mittagszeit ist von den Nilpferden kein Bewegungsdrang zu erwarten und so hoffen wir gar nicht darauf, dass diese sich bewegen.

Der Biyamiti-Weir-Staudamm beherbergt ebenfalls Nilpferde

Auch Vögel werden vom Wasser des Biyamiti Weir angezogen, wie dieser Eisvogel
Das Wasser lockt in Südafrika selbstverständlich auch einige Vögel an. Ein Malachiteisvogel zeigte sich uns, als wir am Staudamm standen und die Nilpferde beobachtet haben. Er flog zunächst an uns vorbei über die Wasserfläche, setzte sich dann aber unmittelbar neben uns auf einen der Betonpfeiler und blieb dort sitzen.
Sunset Damm
Ein weiterer Damm, der uns gut gefallen hat, ist der Sunset Damm am Lower Sabine Campingplatz. Wir sind passend zum Sonnenuntergang an dem kleinen Wasserloch vorbeigekommen. Gerade die richtige Zeit um den See im letzten Tageslicht zu sehen.

Auch in diesem Damm treiben sich erschreckend viele Krokodile herum
Das wenige verbliebene Wasser scheint voll von Krokodilen und Nilpferden zu sein. Jedenfalls sehen wir einige ausgewachsene Krokodile am Ufer des Sees, wohingegen innerhalb des Sees immer mal wieder die Köpfe einiger Krokodile aus dem Wasser schauen und die am Ufer stehenden Autos misstrauisch beäugen.

Ebenso sehen wir eine Herde Nilpferde im Sunset Damm
Außerdem lebt in dem Sunset Damm eine große Gruppe von Nilpferden, die kurz vor dem Aufbruch an Land gewesen zu sein scheinen. Jedenfalls haben sich immer mal einzelne Tiere von der Gruppe weg bewegt und sich dem Ufer genähert.
Reitz Pontoon
Ein guter Platz für die Beobachtung von Vögeln war für uns der Reitz Pontoon am Balule Campingplatz. Die Straße führt in diesem Abschnitt über eine Ponton Brücke über den Olifants River und wie überall im Kruger Nationalpark sind am Wasser viele Tiere anzutreffen. Zunächst sehen wir am Reitz Pontoon einige Nilpferde auf einer kleinen Insel inmitten des Olifants Rivers.

Wer genau hinschaut kann Nilpferde auf einer kleinen Insel erkennen

Nilpferd am Ufer des Olifants River

Dieser Riesenfischer nutzt das Wasser des Olifants Rivers zum Jagen

Ein bunt gefiederter Bienenfressen am Reitz Pontoon

Außerdem haben wir viele Wasserböcke am Fluss gesehen
Um den Reitz Pontoon treffen wir auf viele Vögel. Direkt auf den Betonpfeilern der Brücke hat sich ein Riesenfischer niedergelassen. Dieser Eisvogel ist wegen seines dunklen Federkleids eher ein unscheinbarer Vertreter der Eisvögel, aber beeindruckt durch seine Größe. Etwas weiter die Straße entlang treffen wir weitere Vögel, darunter auch ein Bienenfresser der durch seine bunte Färbung auffällt.
Afrikanischer Affenbrotbaum
Viele Besucher entscheiden sich, genauso wie wir, nur den südlichen Teil des Kruger Nationalparks zu besuchen. Die einzige Möglichkeit in dieser Region einen afrikanischen Affenbrotbaum zu besichtigen ist der südlichste Affenbrotbaum des Krüger Parks. Dieser befindet sich 25 Kilometer südlich des Satara Camps nur ein wenig abseits der Hauptstraße H1-3.

Südlich des Satara Camps befindet sich dieser Affenbrotbaum im Kruger NP
Der Baobab Baum ist von der Hauptstraße ausgeschildert und dadurch einfach zu finden. Die Lage des Baums in einem Wäldchen lässt den Baum weniger imposant wirken, als die frei stehenden Exemplare in anderen Regionen. Wer einen Affenbrotbaum sehen will, für den lohnt sich der kurze Abstecher abseits der Hauptstraße dennoch.
Skukuza Camp
Das Skukuza Camp verdient es ebenfalls in dieser Liste aufgenommen zu werden. Uns hat es dort so gut gefallen, dass wir versucht haben im Laufe des Tages entweder zum Frühstücken oder für ein Mittagessen an diesem Camp vorbeizukommen. Gut gefallen hat uns die Terrasse, von der man einen herrlichen Ausblick auf den Sabie River hat. Gleichzeitig hat uns das Restaurant im Skukuza Camp deutlich besser gefallen als die Restaurants in anderen Camps, die teilweise nur Fastfood angeboten haben.

Schön gelegen ist das Skukuza Camp mit seiner tollen Terrasse
Neben der guten Ausstattung ist die Lage des Skukuza Camps ideal für die Erkundung des südlichen Bereichs der Kruger Nationalparks. Das Camp liegt zentral im Krüger und es können täglich Touren in die unterschiedlichen Richtungen unternommen werden. Wer also längeren an einem Ort bleiben will, der sollte sich im Skukuza einquartieren.