KO PHI PHI
30. Mär 2017 in Thailand
Die Inselgruppe Ko Phi Phi hat seine Bekanntheit durch den Film „The Beach“ enorm gesteigert, wo der Maya Beach ein Teil der Kulisse war. Aber auch die Nachbarinsel muss sich nicht verstecken. Der Pee Pee Aussichtspunkt erlaubt eine grandiose Aussicht über die palmenbewachsene Insel.
Wir haben bereits auf der Fährfahrt von Phuket nach Ko Lanta einen Zwischenstopp auf Ko Phi Phi eingelegt und einen Blick auf die Maya Bay erhaschen können. Das war für uns sehr ernüchternd, da von dem Strand aufgrund der vielen Menschen und Boote kaum etwas zu erkennen war. Von dem einstigen Glanz der Maya Bay als einsamer Strand ist aufgrund des Massentourismus nicht viel geblieben.
Nach unserem Aufenthalt auf Ko Lanta sind wir trotzdem für zwei Tage auf Ko Phi Phi eingekehrt und haben uns trotz der negativen ersten Eindrücke entschlossen auch Ko Phi Phi Leh mit dem dortigen Maya Beach zu besuchen. Wir brechen dementsprechend früh mit einem Longtail-Boot auf, um den Tagestouristen aus Phuket und Krabi auszuweichen.

Mit einem Longtail-Boot geht es zum Maya Beach
Das Wetter hätte heute besser mitspielen können, denn es ist größtenteils bedeckt. Durch den bewölkten Himmel und die bereits am frühen Morgen vorhandenen Touristenmassen gibt die Maya Bay einen eher trostlosen Eindruck ab. Der paradiesische Glanz von den Fotos, die wir immer wieder vom Maya gesehen haben, ist jedenfalls wenig wiederzuerkennen.

Die rasante Fahrt geht an hohen Kalksteinfelsen vorbei

Endlich öffnet sich die Bucht und gibt den Blick auf den Maya Beach frei

Der Strand auf Ko Phi Phi Leh wird bereits von Touristen belagert
Bei unserem kurzen Landgang sind wir zunächst auf dem Maya Beach angekommen. Der Strand ist jedoch so überfüllt, dass wir schnell die Flucht ins Landesinnere unternommen haben. Durch einen kleinen urigen Wald geht es zur Lo Sama Bucht auf der Ostseite von Ko Phi Phi Leh. Von einem kleinen Ausguck schauen wir auf die vor uns liegende Bucht.

Viele der Touristen kommen mit den typischen Longtail-Booten

Hinter dem Maya Beach geht es den einen urigen Wald tiefer auf die Insel

Ein Schild warnt vor fallenden Kokosnüssen der Palmen

An der Ostseite gibt es einen kleinen Ausguck auf die Lo Sama Bucht
Positiv überrascht haben uns hingegen die vielen Stopps zum Schnorcheln, die unser Bootsführer eingelegt hat. Da wir alleine auf dem Longtail-Boot unterwegs sind, können wir unsere Stopps frei wählen und auch mal sofort weiter fahren, wenn wir es nicht spannend finden.
Der erste Spot zum Schnorcheln ist direkt in der Maya Bay. Der Vorzug der Unterwasserwelt ist, dass nach dem Abtauchen die ganze Hektik auf der Oberfläche vergessen ist. Unter Wasser bekommen wir nichts von den vielen Booten mit und können uns in Ruhe die Fische anschauen. Aus der Ferne können wir sogar einen kleinen Riffhai erspähen, der friedlich entlang der Kante des Riffs seine Bahnen zieht.
Die schmale Einfahrt in die Pileh Lagune befindet sich im Norden der Insel. Anschließend geht es gute 500 Meter in das Innere von Ko Phi Phi Leh. Bei der Fahrt in die Lagune wird unser Boot zu beiden Seiten von den steil abfallenden Kalksteinfelsen flankiert.

Die Pileh Lagune beeindruckt uns wegen der hohen Kalksteinfelsen

Auch in der Pileh Lagune herrscht viel Bootsverkehr
Wie in der Maya Bay sind auch hier viel zu viele Boote unterwegs. Selbst das Abtauchen verhilft hier nicht zur Ruhe. Immer wieder wird das Wasser von den Motoren eines Bootes durchwühlt und es sind so viele Leute unterwegs, dass diese einem selbst Unterwasser begegnen.

Kalksteinfelsen vor der Einfahrt zur Pileh Lagune
Vor der Pileh Lagune befindet sich die Wai-King-Höhle. In der Höhle brühten Schwalben an der Decke. Das hat lange Begehrlichkeiten geweckt, da die Schwalbennester in China eine Spezialität sind. Mit langen Stöcken wurden die Nester von der Decke geschlagen und anschließend zu einer Suppe verarbeitet, die in China als Delikatesse gilt.

Die Wai King Höhle befindet sich ebenfalls auf Ko Phi Phi Leh

Hier wurden früher Schwalbennester abgeerntet und später in China als Suppe angeboten
Der letzte Punkt unserer Tour ist ein kurzer Halt in einer kleinen Bucht, in der sich einige Javaneraffen am Strand versammelt haben. Die Tiere lassen sich von den vielen Touristen nicht aus der Ruhe bringen und haben die natürliche Scheu vor den Menschen vollständig abgelegt. Daher kann es durchaus passieren, dass die Tiere ohne Vorwarnung auf eins der Boote springen und sich die nicht ordentlich verstauten Lebensmittel schnappen.

In einer kleinen Bucht vor Ko Phi Phi Don leben Javaneraffen

Einer der Javaneraffen hat ein Baby dabei

Auch in dieser kleinen Bucht drängen sich die Touristenboote
Ko Phi Phi Don
Ko Phi Phi Don hat uns weitaus besser gefallen als seine kleine Schwesterinsel. Hier herrscht ein reges Treiben und nach Ko Lanta war es toll ein umfangreicheres Angebot an Ausgehmöglichkeiten zu haben. Nach einigen Tagen ausschließlicher thailändischer Küche ist es ebenfalls eine willkommene Abwechslung europäische Gerichte bekommen zu können.

Diese Karte hilft um den Überblick über die vielen Gassen zu behalten

Die engen Straßen sind voll mit Verkaufsständen

An den Ständen wir alles Angeboten was das Herz begehrt
Oft wird auf Ko Phi Phi bemängelt, dass die Insel zu einer reinen Partyinsel verkommen ist. Das ist sicherlich nicht abzustreiten und aus unserer Sicht eine negative Entwicklung. Dieser Zustand ist jedoch bekannt und für niemanden eine Überraschung. Wenn man sich darauf einstellt, dann sollte es kein Problem sein. Wir haben uns bewusst eine Unterkunft abseits des Trubels ausgewählt, wodurch die täglichen Partys auf Ko Phi Phi für uns kein Problem sind.

Von den Longtail-Booten kann man direkt ins Getümmel der Gassen gelangen

Etwas ausserhalb befindet sich diese Gästehaus entlang einer Gasse

Wir folgen dieser Gasse zum Pee Pee Aussichtspunkt
Der Höhepunkt von Ko Phi Phi ist für uns der Pee Pee Viewpoint. Der Aussichtspunkt liegt nordöstlich der Stadt und kann über eine lange Treppe erreicht werden. Wir haben den Weg zur Treppe auf dem Hinweg nicht gefunden und sind über einen versteckten Feldweg zum Aussichtspunkt gelangt. Der offizielle Weg ist definitiv zu bevorzugen, da er schöner angelegt und deutlich kürzer ist.

Auf diesem Feldweg gelangen wir zum Pee Pee Aussichtspunkt

Zum Glück gibt es immer wieder Schilder entlang des Weges
An dem Feldweg ist gut zu sehen, welche Umweltbedingungen in Thailand herrschen, es wird nur dort aufgeräumt, wo die gut zahlenden Touristen hinkommen. Auf der Straße stehen kaputte Autos, die nicht mehr reparable sind. Es wachsen teilweise Bäume unter dem Auto hervor, was zeigt, wie lange es sich bereits an dieser Stelle befindet. Die umliegenden Berghänge sind ebenfalls von Müll gesäumt und der ganze Abschnitt ein einziger Schandfleck.

Dieses defekte Auto scheint schon länger verlassen in der Straße zu stehen

Auch die Berghänge liegen voll von Müll
Am Aussichtspunkt angekommen ist die Welt wieder in Ordnung und alles ist sauber. Direkt am Pee Pee Aussichtspunkt befindet sich ein Café, wo es eine große Auswahl an Souvenirs und Snacks gibt. Wir gönnen uns nach dem langen Aufstieg durch die Mittagshitze ein Eis und genießen mit der Abkühlung in der Hand die grandiose Aussicht.

Die Schwesterinsel Ko Phi Phi Leh vom Pee Pee Aussichtspunkt aus gesehen

Trotz der Mittagshitze sind viele Touristen am Aussichtspunkt

Die Bucht liegt um diese Uhrzeit voll mit Booten
Von hier oben liegt einem die Stadt sprichwörtlich zu Füßen. Auf der linken Seite befindet sich in kurzer Entfernung die Schwesterinsel Ko Phi Phi Leh mit dem berühmtem Maya Beach. Der Strand wird von den hohen Kalksteinfelsen verdeckt. Selbst von dieser Entfernung ist anhand der viele Boote gut das Ausmaß des Tourismus zu erkennen. Unentwegt ziehen die Boote von einer Insel zur Nächsten.

Zwischen den beiden Buchten liegt das Herz von Ko Phi Phi

Entlang der Landzunge zieht sich der gut besuchte Loh Dalum Beach

Weiter rechts geben die Kalksteinfelsen den Blick auf die Andamansee frei
Auf der rechten Seite sehen wir die Loh Dalum Bucht mit ihrem langgezogenen Sandstrand, der sich entlang der gesamten Landzunge erstreckt. Zwischen den beiden Buchten liegt die eigentliche Stadt von Ko Phi Phi. Die früheren Palmen wurden beinahe vollständig gerodet, um wertvolles Bauland zu schaffen. Der paradiesische Charakter der Insel hat dabei enorm gelitten und es bleibt zu hoffen, das wenigstens die verbliebene Natur erhalten wird.

Dieses Schild zeigt den Pee Pee Viewpoint an

Von hier oben erkennt man den regen Bootsverkehr zur Nachbarinsel Ko Phi Phi Leh

Etwas tiefer befindet sich ein weiterer Aussichtspunkt
Im Anschluss besuchen wir den nördlichen Sandstrand an der Loh Dalum Bucht. Das Wasser ist herrlich flach und die Temperaturen daher höher als an anderen Stränden. Ein weiterer Vorteil des flachen Wassers ist, dass nur Longtail-Boote ausreichend Tiefgang haben in diese Bucht einzufahren. Im Vergleich zur gegenüberliegenden Bucht ist an diesem Strand daher deutlich weniger Bootsverkehr und somit eine entspanntere Atmosphäre.
An der Loh Dalum Bucht ziehen Gewitterwolken auf

An der flachen Bucht liegen viele der typischen Longtail-Boot

Der palmengesäumte Sandstrand beherbergt viele gehobene Restaurants
Ein sehr angenehmes Plätzchen haben wir mit dem Long Beach gefunden. Wie so oft lohnt sich der Besuch morgens oder abends, wenn die Tagestouristen noch nicht in Ko Phi Phi angekommen sind. Tagsüber werden ganze Bootsladungen von Touristen am Strand abgeladen, die sich aus Phuket oder Krabi auf den Weg nach Ko Phi Phi gemacht haben. Dann kann es durchaus voll werden am Long Beach.

Mit dem Longtail-Boot geht es weiter zum Long Beach

Der Strand wird nicht so stark besucht und ist vergleichsweise leer

Am einfachsten ist der Long Beach mit dem Boot zu erreichen

Die geschmückten Boote liegen den ganzen Tag abfahrbereit am Strand
Unser Fazit des Aufenthalts in Ko Phi Phi ist durchaus positiver als wir vorher angenommen haben. Die oft als Partyinsel verschriene Insel weist trotz aller Touristen viele schöne Ecken auf. Außerdem hat der Tourismus nicht nur negative Seiten, sondern sorgt auf der anderen Seite auch für ein reges Angebot an allem, was das Herz des Touristen begehrt.
Wer eine ruhige idyllische Insel sucht, der ist in Ko Phi Phi in jedem Fall falsch. Die Strände sind insbesondere zur Mittagszeit überlaufen, da zu den Zeiten viele Schiffe aus den umliegenden Städten eintreffen und viele Touristen aus den Schiffen strömen. Definitiv keine Empfehlung ist die kleinere Insel der Ko Phi Phi Inselgruppe, da Ko Phi Phi Leh mit dem Maya Beach vollkommen überlaufen ist. Es ist daher nur verständlich, dass die thailändische Regierung die Insel zu einem Sperrgebiet erklärt hat, um die Umwelt zu schonen.