EDINBURGH
28. Dez 2009 in Schottland
Mein Besuch in Edinburgh wurde hauptsächlich vom jährlich zum Jahreswechsel stattfindenden Hogmanay Festival geprägt. In einem Fackelzug geht es durch den mittelalterlichen Stadtkern zum Calton Hill, wo zum krönenden Abschluss eine Holzskulptur entzündet wird.
Vom Flughafen ging es für mich mit dem Bus in das Stadtzentrum von Edinburgh. Leider hatte ich den Stadtplan vorher nicht ausreichend studiert und bin zu früh aus dem Bus ausgestiegen. Als direkte Strafe musste ich die Strecke vom Haymarket bis in die Altstadt laufen. Mit dem großen Wanderrucksack auf dem Rücken war das anstrengend, aber letztendlich habe ich den Weg dann doch gefunden und bin gut am Hostel angelangt. Da es bereits kurz vor Mitternacht ist, lege ich mich direkt ins Bett und plane am kommenden Tag möglichst viel von Edinburgh zu erkunden, bevor es weiter nach Glasgow geht.
Nach der anstrengenden Anreise habe ich es mir zunächst länger als geplant im Hostel gemütlich gemacht. Im Anschluss ging es raus und die Stadt erkunden. Meine erste Anlaufstelle war der Calton Hill, von wo es einen tollen Blick über die Altstadt von Edinburgh gibt. Mit dem Dugald Stewart Monument im Vordergrund habe ich eine schöne Sicht auf die Princes Street, den Weihnachtsmarkt und das Edinburgh Castle.
Ausblick vom Calton Hill
Holzskulptur anlässlich des Hogmanay Festivals 2009/2010
Dugald Stewart Monument auf dem Calton Hill
Die Burg Edinburgh Castle auf dem Castle Hill
Die Princes Street ist eine Einkaufsmeile mit verschiedensten Geschäften. Ich nutze das direkt, um noch ein paar Besorgungen zu machen. Für die anschließende Wanderung benötige ich noch eine Gaskartusche und will nicht darauf vertrauen müssen die Kartusche in Fort William zu bekommen. Hier in Edinburgh gibt es ausreichend Outdoorgeschäfte, sodass ich problemlos die richtige Gaskartusche finde.
Neben den vielen alten Gebäuden ist die Kneipenkultur ein weiterer Punkt Edinburgh zu besuchen. Gerade in der Altstadt befinden sich viele urig aussehende Kneipen, Pubs und Restaurants. Gerade in der Winterzeit und bei einsetzender Dunkelheit verströmen die Fronten der Läden eine wohlige Wärme. Ich kehre immer mal wieder in ein Pub ein, um mich aufzuwärmen und das eine oder andere Bier zu genießen.
Bar in der Altstadt
Die Altstadt bietet viele Ausgehmöglichkeiten
Kleiner Pub in der Altstadt
Am Nachmittag gehe ich noch einmal los und schaue mir den Weihnachtsmarkt an, der in Edinburgh jedes Jahr zwischen Weihnachten und Silvester stattfindet. Der Markt befindet sich in den Princes Street Gardens und liegt so inmitten der Innenstadt unter dem Schloss von Edinburgh.
Ich nutze zunächst das Angebot der vielen kleinen Buden, die Essen verkaufen und schlage mir den Magen voll. Danach schlendere ich durch die Gassen mit den beleuchteten Fahrgeschäften. Durch die vielen bunten Lichter und den Gerüchen von gebrannten Mandeln und anderer Köstlichkeiten, verströmt der Markt eine wunderbare Weihnachtsstimmung.
Bunt beleuchteter Weihnachtsmarkt
Eislaufplatz anlässlich des Weihnachtsmarktes
Kuppelzelt
Riesenrad auf dem Weihnachtsmarkt
Ein weiteres Highlight ist das Hogmanay Festival. Hogmanay ist ein bedeutender schottischer Feiertag, der am 31. Dezember gefeiert wird und mit unserer Silvesterfeier vergleichbar ist. In Edinburgh daher am Ende des Jahres das viertägige Hogmanay Festival statt, traditionell wird das Festival mit einem großen Fackelzug gestartet. Ich habe glücklicherweise genau den richtigen Tag für meinen Besuch ausgewählt, denn der Umzug findet am heutigen Tag statt.
Angeführt wird der Umzug von Fackelträgern in alter schottischer Soldatentracht, denen sich viele Touristen mit Fackeln anschließen. Der Umzug startet am Edinburgh Castle und führt durch die Innenstadt von Edinburgh, dann entlang der Princes Street und am Ende auf den Calton Hill. Jeder, der am Fackelzug teilnehmen will, kann sich vor dem Beginn des Umzugs eine Fackel kaufen. Dadurch bekommt der Umzug eine enorme Länge und die ganze Stadt scheint erleuchtet zu sein. Am Ende des Umzuges findet auf dem Calton Hill ein imposanter Abschluss statt.
Hogmanay Fackelzug durch die Innenstadt
Fackelzug in traditioneller Kleidung
Bereits Tage vor dem Festival wird auf dem Calton Hill begonnen eine Holzskulptur zu errichten. In diesem Jahr ist eine römische 10 in Form eines X, anlässlich des Jahres 2010, errichtet worden. Das X steht dabei auf einer Holzkonstruktion, die dem Turm einer Burg nachempfunden ist. Tagsüber sieht die Konstruktion eher trostlos aus, wobei die Skulptur im Tageslicht besser zu erkennen ist. Mit den Details der Holzkonstruktion wurde sich viel Mühe gegeben.
Bei Nacht entfaltet die entzündete Holzkonstruktion ihre volle Schönheit. Selbst bei den hohen Flammen, die aus der Holzkonstruktion schlagen, ist die Form gut zu erkennen. Die Atmosphäre auf Calton Hill mit dem großen Feuer und den vielen Fackeln Drumherum war ein fantastisches Erlebnis. Ich kann jedem nur empfehlen den Umzug zu besuchen, der zum Jahresübergang in der Region unterwegs ist.
Brennendes X anlässlich des Jahres 2010
Hogmanay Festival 2010
Mit dem Entzünden der Konstruktion war der Abend noch nicht vorbei. Nachdem das Feuer langsam heruntergebrannt ist, wird ein großes Höhenfeuerwerk abgefeuert. Nach dem Feuerwerk ist dann alles vorbei und die vielen Leute verteilen sich in der Stadt und lösen den Umzug so auf. Ich mache mich zügig nach dem Feuerwerk auf den Weg zu meinem Hostel. Dort hole ich mein Gepäck von der Rezeption ab und mache mich auf den Weg zum Busbahnhof, damit ich meinen späten Bus nach Glasgow noch bekomme.
Bunte Leuchtstreifen zum Start des Hogmanay Festivals 2010
Feuerwerk Hogmanay 2010
Spät nachts komme ich in Glasgow an und bin froh ein Hotel in direkter Nähe zum Busbahnhof ausgesucht zu haben. Nach wenigen Minuten erreiche ich das Hotel und werde trotz der späten Uhrzeit noch persönlich empfangen. Für mich geht es direkt ins Bett, weil mein Bus nach Fort William am nächsten Tag bereits um 7 Uhr abfährt.