HLUHLUWE-IMFOLOZI GAME RESERVE
01. Nov 2018 in Südafrika
Im iMfolozi Bereich des Hluhluwe-iMfolozi-Park existierten Anfang der 1960er Jahre die letzten frei lebenden Breitmaulnashörner. Das Breitmaulnashorn ist daher eins der Hauptsehenswürdigkeiten im Park und aufgrund der hohen Populationsdichte können die imposanten Tiere hier zahlreich beobachtet werden.
Den Hluhluwe-iMfolozi Park erreichen wir über den R618, die gleichzeitig die Grenze zwischen dem ehemaligen geteilten Park bildet. Links von der Straße befindet sich der ehemalige iMfolozi Park und rechts von der Straße der Hluhluwe. Am Nyalazi Gate fahren wir in das Wildschutzgebiet herein und stehen direkt vor der Entscheidung, welchen Bereich wir zuerst befahren wollen. Die Entscheidung fällt auf den Hluhluwe, vorwiegend aufgrund der interessanteren Straßenführen, da in diesem Bereich mehr kleinere Nebenstraßen vorhanden sind.
Hluhluwe Game Reserve
Nach wenigen Minuten im Hluhluwe Game Reserve sehen wir, wie sich ein Geier in die Luft schwingt. Kurz darauf startet ein zweiter Geier. Wir beschließen nah an die Stelle zu fahren, wo die Geier gestartet sind. Vielleicht gibt es einen Grund für die Ansammlung von Geiern. An der Stelle angekommen erkennen wir im Gebüsch eine große Ansammlung von Weißrückengeiern, können auf keinen Grund für die Anhäufung der Geier erkennen. Weiterhin starten die Geier im Minutentakt in die Luft und verlieren sich schließlich am Horizont.
Weißrückengeier kurz nach dem Start
Ansammlung von Geiern im Hluhluwe Game Reserve
Weiter geht es auf einer der Nebenstraßen, auf die wir abgebogen sind. Hier fallen uns insbesondere die vielen Impalas entlang des Weges auf. Immer wieder stehen kleine Gruppen der Antilopen am Wegesrand und lassen sich die Gräser und Blätter der Sträucher schmecken. Auffallend ist das geschmeidige und gut gepflegt aussehende Fell der Impalas.
Zunächst treffen wir auf eine Gruppe Impalas
Die besonders durch ihr feines Fell auffallen
Verständlich, dass die Impalas ganz oben auf der Speiseliste der Raubtiere stehen
Sonst sehen wir auf diesem Weg vornehmlich verschiedene Vögel. Zum Fotografieren der Vögel stellt sich das Wetter als suboptimal heraus, da der helle Himmel, vor dem die Vögel meist sitzen, das richtige Belichten unmöglich macht. Der Schwarzbauchglanzstar macht es uns noch einfach, indem er sich in einen Dornenbusch setzt. Im Gegensatz dazu sitzen die Trompetenhornvögel und der Maskenpirol in Baumkronen und die Bilder haben deutlich weniger Kontrast.
Immer wieder beeindrucken die Schwarzbauchglanzstare mit ihrem Federkleid
Die Trompetenhornvögel wirken dagegen seltam mit ihren großen Schnäbeln
Der Maskenpirol ist da schon eher schön anzusehen
Landschaftlich gefällt uns der Hluhlewe Park außerordentlich gut. Aufgrund des bergigen Terrains schlängeln sich die Feldwege der Nebenstraßen oft die Berge hoch und ermöglichen uns grandiose Aussichten.
Landschaftlich bietet das Hluhluwe Game Reserve fantastische Ausblicke
Im weiteren Verlauf haben wir eine ziemliche Durststrecke, was die Tiersichtungen angeht. Erst am Hluhluwe Fluss ändert sich das. Mitten auf der Schotterstraße treffen wir ein Rudel Warzenschweine, die dazu noch einen Madenhacker als Passagier mit sich herumtragen. Wenig später sehen wir ein männliches Tiefland-Nyala, das die frisch aufsprießenden Knospen der Bäume abrupft.
Diese Warzenschweine verperren uns die Straße
Als blinden Passagier trage sie einen Madenhacker auf dem Rücken herum
Ein Tiefland-Nyala erfreut sich an den frischen Blättern
Bisher sind wir eher enttäuscht von unseren Tiersichtungen, schließlich haben wir erhofft in diesem Park die ersten Nashörner zu sehen. Aus dem Grund brechen wir die Safari im Hluhluwe Game Reserve ab und begeben uns zum Hilltop Resort. Hier stärken wir uns für den Nachmittag und beobachten dabei die Grünmeerkatzen, die zahlreich durch die Außenanlagen des Resorts springen.
Eine Grünmeerkatze auf dem Geländer des Hilltop Resorts
Die kleinen Äffchen sind überall im Park anzutreffen
Aber besonders oft in den Resorts, wo sie hoffen Essen zu ergattern
Nun scheint sich das Blatt zu wenden. Die erste schöne Sichtung des Nachmittags ist eine Gruppe Elefanten, die durch die hohe Baumlandschaft streifen. In kurzen Abständen laufen uns noch ein Warzenschwein und ein Zebra vors Auto, die beide alleine durch das Hluhluwe Game Reserve zu streifen scheinen.
Zwei Elefanten in der Wildnis des Hluhluwe Parks
Auch in diesem Nationalpark sehen wir viele Warzenschweine
Und auch dieses Zebra bleiben nicht unentdeckt
Anschließend schreit Anna “Stop!” und zwingt mich so zu einer Vollbremsung. Ich habe nichts entdeckt und verstehe daher nicht ihre Aufregung, doch nachdem wir einige Meter zurückfahren sehe ich auch die dunkle Haut der Nashörner durch die Büsche scheinen. Die zwei Nashörner bewegen sich langsam von der Straße weg und wir können Sie nur für eine kurze Zeit beobachten. Dennoch ist dies für uns ein spektakuläres Erlebnis, da diese Nashörner unsere ersten in Südafrika sind.
Endlich geschafft, unsere ersten Nashörner am Straßenrand
iMfolozi Game Reserve
Im Imfolozi Game Reserve werden wir dann endgültig belohnt. Nachdem wir durch den Tunnel den Hluhluwe verlassen haben, steht ein Elefant neben der Straße und frisst die Blätter der niedrig wachsenden Bäume. Es folgen anschließend viele Impalas, die unmittelbar neben der Straße fressen und sich nicht durch die Autos zu stören scheinen.
Ein Elefant an der Grenze zum iMfolozi Game Reserve
Die kleinen Bäume sind vor diesem Elefanten nicht sicher
Auch hier finden sich wieder viele Impalas
Wiedermal mit einem wunderschönen Fell
Etwas abseits sehen wir drei große Nashörner ihren Weg durch die Vegetation ziehen. Allgemein sind wir wieder von der Landschaft überwältigt. Zu beiden Seiten haben wir eine weite Sicht über die niedrige Vegetation. Das Großwild können wir so über mehrere Kilometer hinweg orten.
Im iMfolozi Game Reserve haben wir großartige Ausblicke
Wodurch wir diese drei Nashörner entdecken
Etwas weiter steht dann, nach einer scharfen Rechtskurve, wie aus dem Nichts ein großes Breitmaulnashorn unmittelbar neben der Straße. Wir können bis auf 30 Meter an das Nashorn heranfahren und können es nicht fassen, dass wir ein so schönes Exemplar aus dieser Entfernung zu Gesicht bekommen.
Plötzlich steht nach einer scharfen Kurve dieses Nashorn vor uns
Die Breitmaulnashörner gelten zum Glück als die friedlicheren Nashörner
So können wir vergleichsweise dicht an das Breitmaulnashorn heran
Wegen der geringen Nähe zum Nashorn sind wir sehr achtsam es in keinster Weise zu erschrecken. Trotzdem kommt uns das Nashorn nervös vor, da es in regelmäßigen Abständen hochschreckt und sich kräftig schüttelt.
Sehr eindrucksvoll der massive Körper des Breitmaulnashorns
Der Rücken ist voll mit Madenhackern
Der Grund könnten die Madenhacker sein, die sich zahlreich auf dem Nashorn niedergelassen haben und es von lästigem Ungeziefer befreien. Immer wieder kommen die Vögel den Ohren und Augen des Breitmaulnashorns nahe, was dem Tier nicht zu gefallen scheint. Uns jagt das Hochschrecken des Nashorns jedes Mal von neuem einen Schreck ein.
Vielleicht sind die Madenhacker für das nervöse Verhalten des Nashorns verantwortlich
Langsam fahren wir weiter und schrecken sofort wieder auf. Direkt vor uns will ein Nashorn die Straße kreuzen und erschrickt dabei genauso stark wie wir. Wie von einer Tarantel gestochen springt das Nashorn zurück in das Dickicht und quert dann einige Meter weiter hinten die Straße.
Auf dem Weg bis zum Mpila Resort treffen wir noch auf einen Elefantenbullen, der sich hinter einem Dornenbusch zu verstecken scheint und eine Giraffe, die die Blätter von der Krone eines Baumes frisst. Weiter fahren wir nicht in den iMfolozi hinein, da wir noch den weiten Rückweg bis nach St. Lucia vor uns haben und unter keinen Umständen im Dunklen fahren wollen.
Wer versteckt sich da hinter dem Dornenbusch
Giraffen erreichen auch die frischen Blätter der hohen Baumkronen
Bei dem Rückweg aus dem Nationalpark hinaus ereilt uns dann noch ein weiteres Highlight, eine Breitmaulnashorn mit einem Baby. Leider ist es schon recht dunkel und die beiden Nashörner weit entfernt am Rande einer Lichtung. Auch ist das Baby Nashorn so klein, dass es oft von dem hohen Gras verdeckt wird.
Zu letzt sehen wir noch ein Breitmaulnashorn mit Jungtier
Das kleine Nashorn ist kaum größer als das hohen Gras
Unser Fazit vom Hluhluwe-iMfolozi Parks ist auf jeden Fall positiv. Wer auf der Suche nach Breitmaulnashörner ist, der sollte im südlichen Teil des Parks anfangen, also dem iMfolozi Game Reserve. Hier haben wir immerhin innerhalb kürzester Zeit sieben Breitmaulnashörner entdeckt und davon einige in unmittelbarer Entfernung zur Straße. Aber auch das Hluhluwe Game Reserve sollte niemand auslassen, nur weil wir kein Glück hatten, muss es nicht immer so sein. Wir fanden das Hluhluwe Game Reserve landschaftlich jedenfalls den schöneren Park.