CAMDEBOO NATIONAL PARK
26. Okt 2018 in Südafrika
Abseits der viel besuchten Gardenroute befindet sich der Camdeboo National Park inmitten der Halbwüste Karoo. Die Hauptattraktion in dem um Graaf Reinet liegenden Nationalpark ist sicherlich das Valley of Desolation mit seinen bizarren Felsformationen.
Am Vormittag waren wir deutlich länger als geplant im Addo Elephant National Park, weil wir an unserem letzten Tag im Nationalpark doch noch Löwen gesehen haben und diese längere Zeit beobachtet haben. Unser Ziel ist es nun pünktlich zum Sonnenuntergang in Graaf Reinet anzukommen. Zunächst, weil wir gerne den Sonnenuntergang im Valley of Desolation erleben wollen, aber auch, weil wir in der Dunkelheit fahren wollen.
Der erste Teil verläuft holprig, da die Straße schmal und schlecht ausgebaut ist. Ab dem Zeitpunkt, wo wir auf den eigentlichen Highway abbiegen, geht es zügiger voran. Die Straße ist in gutem Zustand und nur wenig Verkehr, sodass wir an der Grenze zum Tempolimit fahren können. Dadurch erreichen wir Graaf Reinet am späten Nachmittag und können, nach dem Einchecken ins Hotel, noch zum Valley of Desolation fahren.
Die Kirche "Groot Kerk" im Zentrum von Graaf Reinet
Von Graaf Reinet fahren wir den Nqweba Dam entlang in den Camdeboo National Park. Hinter dem Gate geht es die ersten Kilometer durch eine Ebene, gehe sich die Straße den Ribbokberg hochschlängelt. Vom ersten Aussichtspunkt aus liegt Graaf Reinet zu unseren Füßen, während sich am Horizont so weit das Auge reicht die Berge ziehen. Durch die tief stehende Sonne fällt langsam der Schatten der Berge auf die Stadt.
Der Schatten der Sonne beginnt bereits Graaf Reinet zu verdunkeln
Während der vulkanförmige Spandaukop noch voll in der Sonne steht
Wir beeilen uns, um nicht zu spät zum Valley Lookout zu kommen. Wir kommen gerade noch rechtzeitig, sodass die Sonne noch die letzten Zipfel der aufgeschichteten Felsen in einen orangenen Schleier hüllt. Für den einstündigen Crag Lizard Trail haben wir leider keine Zeit mehr. Die Sonne steht dazu bereits zu tief und wir haben nicht an eine Taschenlampe gedacht. Trotzdem hat sich der Ausflug zum Sonnenuntergang gelohnt, auch wenn wir gerne mehr Zeit gehabt hätten.
Die Übersichtskarte vom Valley of Desolation gecheckt und sofort weiter
Damit wir noch die letzten Sonnenstrahlen auf dem Spandaukop erleben
Im Valley of Desolation sind viele bizarre Felsformationen zu entdecken
Hinter diesen Felsen liegt die Karoo Halbwüste noch in der Sonne
Links liegen die Ausläufer von Graaf Reinet und rechts der Berg Spandaukop
Heute stehen wir um 6 Uhr auf und fahren ein weiteres Mal in den Camdeboo Nationalpark. Unser Ziel sind die Erdmännchen des Parks. In dem Tierranking der Nationalpark Broschüre, das als Unterhaltung für Kinder gedacht ist, stehen die Erdmännchen mit nur einem Punkt. Das bedeutet, dass die Erdmännchen im Camdeboo NP sehr leicht zu entdeckten sein sollten.
Wir durchfahren um kurz vor sieben das Impangele Gate und verlassen den Nationalpark erst zwei Stunden später, bekommen aber trotzdem kein einziges Erdmännchen zu Gesicht. Wir fragen sogar noch einen der Guides, der heute Erdmännchen gesehen hat, aber auch seine detaillierte Beschreibung führt uns nicht zum Erfolg.
Trotzdem war der heutige Morgen ein angenehmer Kurzaufenthalt im Camdeboo National Park. Es ist auch nicht so, dass wir keine Tiere gesehen haben. Wie bereits am Vortag auf der Anreise, so gibt es auch hier die putzigen Südlichen Grünmeerkatzen. Oft finden wir die kleinen Affen neben den Büschen sitzend. Die Meerkatzen sammeln mit flinken Fingern die Blüten von den Sträuchern.
Eine der südlichen Grünmeerkatzen im Camdeboo Nationalpark
Diese kleinen Affen haben wir bereits zahlreich auf dem Weg nach Graaf Reinet gesehen
Strauße sind im Camdeboo National Park ebenfalls häufig anzutreffen. Die niedrige Vegetation erlaubt es uns die Strauße bereits auf großer Entfernung zu entdecken. Meist sind es ausgewachsene Tiere, die einzeln durch das Gelände streifen. Wir sehen aber auch eine Straußen Familie mit fünf Küken. Die Küken sind dabei so klein, dass die kaum von Büschen zu unterscheiden sind, wenn die Hälse der kleinen Strauße beim Fressen gesenkt werden.
Ein männlicher Strauß quert vor uns die Straße
Etwas weiter der Straße entlang sehen wir einen weiblichen Strauß
Die Weibchen sind an den grauen Federn zu erkennen
Zum Abschluss sehen wir im Camdeboo NP ein Straußenpaar mit Küken
Das Großwild ist im Camdeboo Nationalpark deutlich ängstlicher als in den großen Nationalparks. Die Zebras und Gnus schrecken beim Anblick unseres Autos schnell zusammen und nehmen Reißaus in die entlegeneren Bereiche des Camdeboo Nationalparks. Eine große Herde von Gnus scheint da weniger Schreckhaft zu sein. Vielleicht fühlen sich die Tiere in einer größeren Gruppe sicherer und lassen uns deswegen näher an sich rankommen.
Die Zebras sind im Camdeboo National Park sehr scheu
Diese Gnu Herde ist aufgrund ihrer Größe weniger ängstlich
Während diese Rock Agame direkt neben unserem Auto friedlich auf einem Felsen verweilt
Wir verlassen den Camdeboo Nationalpark und machen uns auf den Weg ins Königreich Lesotho. Die zu fahrende Strecke beläuft sich auf mehr als 500 Kilometer, weswegen wir keinen längeren Stopp eingeplant haben. Wir fahren also den ganzen Tag über die gut ausgebauten schnurgeraden Straßen Südafrikas und freuen uns über jede Abwechslung, die die Stecke bietet.
Unmittelbar hinter Graaf Reinet befindet sich dieser Aussichtspunkt
Es folgen 500 endlose Kilometer über gut ausgebauten Teerstraßen
Immer wieder ziehen sich die Straßen schnurgerade bis zum Horizont
Bei der monotonen Fahrt ist jede Abwechslung willkommen
Zwischendurch entdecken wir beispielsweise Erdmännchen am Straßenrand
Erstaunlicherweise sind die Erdmännchen eine willkommene Abwechslung. Immer wieder huscht eins der Tiere vor unserem Auto über die Straße und verschwindet sogleich ins tiefe vertrocknete Gras entlang der Straße. Da fahren wir früh morgens lange Zeit durch einen Nationalpark, um die Erdmännchen zu sehen und bekommen sie dann ungeplant auf der Straße zu sehen. Einige Male haben wir Erfolg und entdecken die Erdmännchen neben der Straße, ohne dass diese sofort die Flucht ergreifen.